Bayreuth bereitet sich vor Bayerns Jugendherbergen nehmen Geflüchtete auf

In der Bayreuther Jugendherberge werden freie Plätze in naher Zukunft mit Geflüchteten aus der Ukraine belegt werden. Foto:  

Die Jugendherbergen in Bayern bieten Geflüchteten aus der Ukraine Hilfe an. Die Bayreuther Unterkunft stellt sich ebenfalls auf viele Neuzugänge ein.

 
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Bayreuth - So wurden dem Bayerischen Innenministerium am Donnerstag die Kapazitäten gemeldet. Damit sei ein umfassendes Unterstützungsangebot gemacht worden, die humanitäre Krise in Folge des Krieges in der Ukraine zu mildern, teilte DJH-Sprecher Marko Junghänel mit.

Der Landesverband habe alle freien Plätze in den 52 Häusern in Bayern zusammentragen, um sie den vor dem Krieg geflüchteten Frauen, Kindern und Familien zur Verfügung zu stellen. Unschuldig in Not geratenen Menschen zu helfen, gehöre zur Grundhaltung der dem Gemeinwohl verpflichteten Jugendherbergen.

Bereits in den nächsten Tagen werden voraussichtlich hilfesuchende Menschen auch nach Deutschland und Bayern kommen.

Ihre Hilfe dazu beitragen wird auch die Bayreuther Jugendherberge. „Wir können je nach Buchungssituation zwischen 50 und 150 Plätze anbieten“, sagte Leiterin Anja Kurth auf Nachfrage unserer Zeitung. Das ganze Haus verfügt über 180 Betten und 45 Zimmer. In den Zimmern können zwei, vier oder sechs Gäste untergebracht werden.

Kostenlose Unterkunft

Dabei laufen jedoch die Reservierungen über das Buchungsportal ganz normal weiter. In der Jugendherberge kommen Sportgruppen, Tagungsgäste und Touristen unter. „Unsere Planungen reichen schon bis zur Osterzeit. Aber alles, was wir an freien Kapazitäten haben, werden wir den Flüchtlingen kostenlos anbieten.“

Wie die Frage der Verpflegung gelöst werde, könne sie noch nicht sagen, erläutert Anja Kurth. Hier warte die Jugendherberge noch auf Hinweise der Stadt Bayreuth. Eine Vollverpflegung könne die Jugendherberge nicht anbieten. „Wichtig ist erst einmal, dass die Leute ein Dach über dem Kopf haben.“

Unter den Mitarbeitern in ihrem Team wollten viele helfen und würden teils selbst Leute mit Bezug zur Ukraine kennen. Erfahrung mit Geflüchteten aus Afghanistan habe die Jugendherberge in den vergangenen Jahren schon gesammelt. Daher sollte auch ein möglicher Zustrom von ukrainischen Familien bewältigt werden können. Nach Angaben von Marko Junghänel stehen drei Jugendherbergen in Kehlheim, Feuchtwangen und Lohr komplett leer. „Diese können wir sofort für die Flüchtlingshilfe aktivieren.“

Klaus Umbach, Präsident des DJH Bayern: „Es steht für uns als Verband außer Frage, dass wir schnell, unbürokratisch und im leistbaren Umfang unsere Hilfe anbieten. Jugendherbergen sind per se Orte des friedlichen Miteinanders“.

Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH-Hauptverband) und der Landesverband Bayern im DJH verurteilen zugleich aufs Schärfste den militärischen Angriff auf die Ukraine. Die Jugendherbergen stünden weltweit für das Gegenteil von Krieg. Vielmehr sehen sie ihre Rolle in der Völkerverständigung, im Jugendaustausch und der internationalen Begegnung von Menschen – und das im Frieden.

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