Ukraine-Hilfe Unter Hochdruck arbeiten für Flüchtlinge

Ein Zeichen der Solidarität: Das Neue Rathaus der Stadt Bayreuth erstrahlt in den Farben der ukrainischen Flagge in Blau und Gelb. Foto: /Ralf Münch

Die ersten Familien aus der Ukraine sind in der Stadt Bayreuth angekommen. Jetzt gilt es vor allem, Unterkünfte für sie zu finden.

 
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Bayreuth - „Es haben sich eine Vielzahl von Menschen gemeldet“, teilt die Stadt Bayreuth am Freitag auf unsere Nachfrage mit. Beim Sozialamt baten 40 Familien aus der Ukraine um Hilfe. Doch die Dunkelziffer ist voraussichtlich weitaus größer. Damit sind Fälle gemeint, die sich bislang nicht bei der zentralen Anlaufstelle der Stadt gemeldet haben. „Stündlich werden es mehr!“, wie es aus dem Sozialreferat der Stadt heißt. Das Sozialamt der Stadt Bayreuth geht davon aus, dass sich inzwischen mindestens circa 300 ukrainische Staatsbürger in Bayreuth aufhalten.

Netzwerkpartner

Um den Geflüchteten schnell beizustehen, haben auch schon Sprachmittler aus der Bevölkerung Hilfe angeboten. Bei den Hilfesuchenden handele es sich um Frauen mit ihren Kindern. Für jeden konkreten Einzelfall werde an passgenauen Lösungen gearbeitet. „Die Stadt Bayreuth arbeitet unter Hochdruck an Konzepten und ist bemüht mit ihren Netzwerkpartnern und ehrenamtlichen Helfern konkrete Hilfe vor Ort anzubieten“, erklärt der Sprecher der Stadt Bayreuth, Joachim Oppold.

Auch die Verpflegung für die ankommenden Familien muss sichergestellt werden. Bei Hilfesuchenden, die bei Verwandten oder Bekannten untergekommen sind, sei die Versorgung mit Lebensmittel kurzfristig sichergestellt.

Nach der Registrierung als Flüchtling in einem Ankerzentrum des Freistaats Bayern stehen dem Personenkreis Sozialleistungen zu, wenn eine Bedürftigkeit gegeben ist. Soweit notwendig, erhalten die Flüchtlinge auch Unterkunft in einer zentralen Einrichtung. Dort werde die Verpflegung sichergestellt. „Sie bekommen Geldleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Wenn sie in einem privaten Wohnraum untergebracht sind, werden zudem die angemessenen Wohnkosten abgedeckt“, erläutert Oppold.

Ankunftszentren

Wie das Bayerische Innenministerium bekannt gibt, sollen alle neuankommenden ukrainischen Flüchtlinge, die sich länger in Deutschland aufhalten und Leistungen erhalten wollen, sich an das nächstgelegene Anker-Zentrum wenden. Das oberfränkische Anker-Zentrum ist in Bamberg. Auch München hat ein Ankunftszentrum.

Die Geflüchteten müssen nicht im Anker-Zentrum in Bamberg wohnen oder länger dort bleiben. Darauf weist das Innenministerium eigens hin. Sie würden nur registriert und danach befragt, ob sie eine Unterkunft benötigen und wenn nicht, wo sie privat unterkommen. Dabei werde geprüft, welcher Bedarf genau bestehe, ob es sich tatsächlich um ukrainische Familien handele und ob sie gegebenenfalls auf andere Bundesländer verteilt werden. Nach der Registrierung könnten diejenigen, die eine private Unterkunft gefunden hätten, dorthin weiterreisen.

Wer eine Unterkunft brauche, werde einer Kreisverwaltungsbehörde, einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt, zugewiesen. Dort werde schließlich nach einem Platz etwa in einer Gemeinschaftsunterkunft gesucht.

Anlaufstellen

Flüchtlinge aus der Ukraine können mit der zentralen Anlaufstelle des Sozialamtes (Telefon 0921/25-1536, sozialdienst@stadt.bayreuth.de) Kontakt aufnehmen.

Das Anker-Zentrum in Bamberg befindet sich im Erlenweg 4, 96050 Bamberg.

Wer bereits eine Unterkunft bei Familien oder Freunden gefunden hat, sollte einen Termin zur Registrierung per Mail an ae@reg-ofr.bayern.de vereinbaren. Dazu sind ein Reisepass beziehungsweise ein anderes Dokument mitzubringen ist, das die Identität nachweist, sowie ein maximal 24 Stunden alter negativer Coronatest. Zum Registrierungstermin muss jeder Flüchtling selber erscheinen.

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