Um 22 Uhr trifft die deutsche Nationalelf im WM-Achtelfinale auf Algerien. Wer das Spiel in der Menge verfolgen möchte, hat dazu auf dem Herzogkeller und im Ehrenhof Gelegenheit. Am Unistrand wird nicht übertragen. Für kleine Fußballfans dürfte der Anpfiff aber zu spät sein - wir haben uns erkundigt, wie die Schulen reagieren.
Wenn Jogi Löwis Mannschaft um 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit auf die algerische Auswahl trifft, werden wieder jede Menge Fans mitfiebern. Zuhause, vor dem Fernseher - aber auch auf öffentlichen Plätzen, beim Public Viewing.
In Bayreuth gibt es heute zwei Möglichkeiten, das Spiel in der Menge zu verfolgen: im Ehrenhof und auf dem Herzogkeller. Am Unistrand wird die Begegnung nicht übertragen. Hier gab es nur die Vorrundenspiele zu sehen; der Strand ist am Montagvormittag abgebaut worden. Wir haben mit den Verantwortlichen von Herzogkeller und Ehrenhof gesprochen - über ihre Erwartungen, über Bierpreise und ihren Tipp fürs Spiel.
"Die Deutschland-Spiele sind bislang sehr gut angenommen worden", sagt Sandro D'Ambrogio vom Herzogkeller. Er hofft, dass auch heute Abend jede Menge los sein wird, mindestens in der Halle, bei gutem Wetter auch im Garten. Fußballfans sind ab 16 Uhr willkommen. Ab 18 Uhr wird die erste Begegnung des Tages (Frankreich-Nigeria) übertragen. Für gute Stimmung sorgen Radio-Mainwelle-Moderator Christian Höreth und DJ Andi V. Ein Bier kostet 2,70 Euro, genau so viel wie eine Cola. Sandro D'Ambrogios Tipp für das Spiel: 3:1 - für Deutschland natürlich.
Auch im Ehrenhof wird die Begegnung übertragen. "Wir sind ab 19 Uhr vor Ort", sagt Organisator Christian Wedlich, "ich denke, dass die ersten Fans so gegen 20 Uhr kommen werden, dann zeigen wir auch die Vorberichte." Schlechtes Wetter fürchtet er nicht: "Es ist ja nicht kalt. Wenn's regnet, ziehen die Leute halt Jacken über." Die Übertragung auf dem Ehrenhof muss spätestens 30 Minuten nach Abpfiff enden, also voraussichtlich zwischen 0.15 Uhr und 0.30 Uhr. "Aber das löst sich ohnehin schnell auf", sagt Wedlich, "Wenn wir gewinnen, treffen sich die Bayreuther Fans ja am Rotmain-Center." Ein Bier kostet im Ehrenhof 3 Euro, eine Cola ebenso viel. Wedlich rechnet mit 1.500 bis 2.000 Zuschauern, bei optimalen Bedingungen vielleicht sogar mehr. Sein Tipp fürs Spiel? Ebenfalls 3:1 für Deutschland.
Anstoß ist allerdings ziemlich spät – zu spät für viele kleine Fußballfans. Radio Mainwelle hat sich an der Graserschule umgehört und erfahren, dass viele Grundschüler längst im Bett liegen werden, wenn die Partie im Estádio Beira-Rio angepfiffen wird. „Das ist zu spät“, sagen die einen, „Da muss ich schon schlafen“ die anderen. Pfiffige Fans wissen sich aber zu helfen – man könne das Spiel ja aufnehmen. Oder morgens die besten Szenen in den Nachrichten schauen.
Ältere Kinder dürfen das Spiel dagegen durchaus noch sehen. Die Schulen berücksichtigen das. „Grundsätzlich haben wir ja die Möglichkeit - gerade jetzt, am Ende des Schuljahres - Aufgaben zu verschieben“, erklärt Eduard Stopfer, stellvertretender Schulleiter des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums in Bayreuth. Ob die Weltmeisterschaft auch im Unterricht thematisiert werde, hänge allerdings vom jeweiligen Lehrer und seinen Schülern ab: „Wenn die Kollegen merken, dass eine Klasse total fußballbegeistert ist, dann sprechen sie das natürlich auch an.“ Auf dem Pausenhof und im Lehrerzimmer sei das Turnier ganz sicher ein Thema: „Es laufen eine ganze Menge Wetten!“
