Typisierung am Sonntag 72-Stunden-Aktion für Lebensretter

Michael Danner (links) und Ulrich Zahn (rechts) mit einem Teil der ASS-Schulsanitäter, die die Typisierungs-Aktion maßgeblich umsetzen werden. Foto: Eric Waha

An der Albert-Schweitzer-Schule gibt es am Sonntag eine öffentliche Typisierungsaktion, die unter anderem die Schulsanitäter vorbereiten. Es könnten sich Hunderte einbringen. Schaffen sie mehr als vor zehn Jahren an der Uni?

 
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Es geht um eine Erkrankung, die jeden treffen kann: Blutkrebs. Und um eine Hilfe, die jeder zwischen 17 und 55 Jahren leisten kann, der selbst gesund ist: die Typisierung durch einen Abstrich und eine Registrierung in der Stammzellen-Spenderdatei der Deutschen Knochenmarkspender-Datei (DKMS). Am Sonntag gibt es wieder eine öffentliche Typisierungsaktion für jedermann – im Rahmen der 72-Stunden-Aktion des Bunds der deutschen katholischen Jugend (BDKJ), organisiert von den Schulsanitätern der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) und der Malteser-Jugend. Von 10 bis 14 Uhr kann sich jeder an der Schule registrieren und typisieren.

Gute Erfahrungen an der Uni

Michael Danner, stellvertretender Schulleiter der ASS und gleichzeitig Geschäftsführer der Bayreuther Malteser, sagt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er sich zusammen mit Schulleiter Ulrich Zahn überlegt habe, „was wir an der 72-Stunden-Aktion Sinnvolles beitragen können. Da wir von den Maltesern bereits vor rund zehn Jahren eine große Typisierungs-Aktion an der Bayreuther Uni organisiert haben, habe ich das vorgeschlagen.“

Schulsanitäter bringen sich ein

Zusammen mit den Schulsanitätern, die Danner an der Schule ebenfalls betreut, sei man schnell in die Umsetzung gegangen, habe eine Kick-off-Veranstaltung am Donnerstag organisiert. Die Schüler haben auch 5000 Handzettel verteilt, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. Ähnliche Aktionen gab es vor Kurzem bei der Feuerwehr in Pegnitz oder vor einer guten Woche im Beruflichen Schulzentrum Bayreuth, die auf Eigeninitiative eine Aufklärungsaktion aller Klassen mit anschließender Typisierungsmöglichkeit organisiert hatten.

Kostenlos – aber Spenden erwünscht

„Unsere Typisierung ist offen für jeden im Alter zwischen 17 und 55 Jahren“, sagt Danner, der auf große Resonanz hofft. „An der Uni konnten wir 634 Menschen typisieren – und es kamen damals auch rund 1000 Euro an Barspenden zusammen, was ein hoher Betrag war.“ Schließlich ist zwar die eigentliche Typisierung kostenlos, aber die Beprobung koste der DKMS rund 40 Euro, weshalb Spenden für die nicht-staatliche Organisation wichtig seien, wie Danner betont.

Vorbereitungen am Samstag

Weil es ja eine 72-Stunden-Aktion ist, sind die Schulsanitäter, die Feuer und Flamme waren, sich daran zu beteiligen, wie Danner sagt, auch am Samstag im Einsatz, um die Räume in der Schule für die Typisierung herzurichten. „Wir werden zum Beispiel auch eine Fotobox aufbauen, in der sich jeder fotografieren lassen kann. Das wird auch ein Schüler betreuen. Die Bilder kann man sich entweder mit nach Hause nehmen“, sagt Danner – oder es wird eine Wand der potenziell lebensrettenden Helden entstehen, an der die Bilder aufgehängt werden können.

500 Test-Kits eingelagert

Danner sagt auf Nachfrage, dass man von der DKMS 500 Test-Kits bekommen habe, was eine vergleichsweise große Menge für den Zeitraum von vier Stunden wäre. „In Pegnitz sind rund 270 Menschen gekommen, um sich typisieren zu lassen“, sagt Danner. Man habe zwar „keinen konkreten Fall“, auf den man hinweisen könne, es gebe mit etwa zwölf Millionen Typisierten in der Stammzellenspender-Datei auch schon eine große Zahl an Menschen in Deutschland, die bereits registriert seien. Angesichts der Tatsache, dass statistisch alle 15 Minuten ein Patient die Diagnose Blutkrebs bekomme, sei aber jede Registrierung wichtig. Und Danner unterstreicht: Theoretisch könnten „100 Typisierungen gleichzeitig stattfinden – da läuft ja heute schon alles digital“.

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