Zweite wichtige Änderung der DFL
Zweite wesentliche Änderung der Ausschreibung der Bundesliga-Rechte ist die Abschaffung der sogenannten „No-Single-Buyer-Rule“. Diese Regelung besagt, dass nicht ein einzelner Pay-TV-Anbieter alle Live-Rechte kaufen darf, sondern mindestens zwei beteiligt sein müssen. Bis 2025 teilen sich Sky und DAZN diese Rechte. Bei der für April geplanten Auktion der Rechte könnte nun ein einzelner Sender alle Pay-TV-Rechte erwerben. Es droht also ein Monopol.
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Denn in der Ausschreibung stehen vier verschiedene Pakete für das Pay-TV. Es könnte also auch sein, dass die Fans ab 2025 noch mehr Abonnements benötigen, um Live-Spiele der 1. Bundesliga im TV zu sehen.
„Wir sehen in den letzten Jahren durch die Aktivitäten von Unternehmen wie DAZN, RTL und auch Amazon deutlich mehr Bewegung auf dem Markt für Live-Fußballübertragungen“, sagte der Präsident des Bundeskartellamtes. „Damit ist es uns möglich, dem Vorschlag der DFL zu entsprechen, bei der aktuellen Vergabe auf die generelle Vorgabe zu verzichten, dass kein Unternehmen die Live-Rechte an Bundesligaspielen allein erwerben darf.“
„Wir begrüßen das als DFL“, sagte Merkel zum Ende der „No-Single-Buyer-Rule“. „Es bedeutet, dass einer alles kaufen kann“, sagte der Geschäftsführer. Es bedeute aber nicht zwingend, „dass einer alles kaufen wird“. Die Idee dahinter: Der Konkurrenzdruck soll mit dieser neuen Regelung erhöht werden. Für den Fall, dass es doch zwei Pay-TV-Anbieter werden, heißt das laut Merkel, „dass diese beiden Sender untereinander viel enger kooperieren dürfen, als sie es bislang tun dürfen“.
Bei dem von Merkel vorgestellten Modell ist zudem neu, dass eines der ausgeschriebenen Pakete die Rechte zur Übertragung aller Bundesliga-Einzelspiele am Freitag und am Samstag umfasst. Zuvor waren die Spiele am Freitag und am Sonntag in einem Paket gebündelt, das derzeit DAZN hält. Die Spiele am Sonntag sind laut Merkel in einem einzelnen Paket zu erwerben, ebenso das Samstagsspiel um 18.30 Uhr.
Zu den finanziellen Erwartungen der Ausschreibung machte Merkel keine detaillierten Angaben. Die TV-Rechte sind die mit Abstand wichtigsten Einnahmequelle der Fußball-Bundesliga. Derzeit nimmt die Liga durchschnittlich rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison ein. Mehr als 80 Prozent davon zahlen die Pay-TV-Anbieter Sky und DAZN.
Das Bundeskartellamt ist entscheidend, weil es die Zustimmung für die bisher praktizierte Zentralvermarktung durch den Ligaverband erteilen muss. Derzeit können sich Medien-Unternehmen bei der DFL registrieren lassen. Sie erhalten dann Zeitplan, Verfahrensregeln, Fristen und Kriterien für die Zulassung. Später sollen den zugelassenen Unternehmen die eigentlichen Ausschreibungsunterlagen übersendet werden.