Seit einem Jahrhundert ist der TSV Himmelkron inzwischen aktiv. Dabei bietet er den Menschen mehr als „nur“ Sport. Er leistet auch einen wichtigen Dienst für die Gesellschaft. Welchen, das erklärt der Vorsitzende in seiner Festrede.
Mit dem Spruch des Dichters Joachim Ringelnatz „Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine. Kürzt die öde Zeit und er schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit!“ hat der Vorsitzender Gerhard Schneider den Festakt zum 100. Vereinsjubiläum des TSV Himmelkron eröffnet.
Zahlreiche Vertreter aus Politik und Sport würdigten vor allem die sportlichen Erfolge des TSV in der Vergangenheit, ob im Herren- und Frauenfußball, im Turnen oder im Tennis- und im Behindertensport. Zwei herausragenden Funktionäre des TSV Himmelkron, die nicht mehr am Leben sind, wurde im Rahmen des Ehrenabends besonders gedacht: Andi Krainhöfner, der als Bürgermeister und Vereinsvorsitzender viele Bauprojekte anstieß und auch verwirklichte, sowie dem nimmermüden Ehrenvorsitzenden Hans-Günther Naefken, der im Januar dieses Jahres überraschend verstarb und sich große Verdienste um den TSV Himmelkron erwarb.
Der TSV zählt zu dem mit Abstand mitgliederstärksten Verein in der Gemeinde Himmelkron und nimmt von der Mitgliederzahl auch einen vorderen Platz im Landkreis Kulmbach ein.
Gesellschaftliche Relevanz
Vorsitzender Gerhard Schneider verwies darauf, dass der Spruch des Dichters Joachim Ringelnatz treffend die Bedeutung des Breitensports in der modernen und immer hektischer werdenden Gesellschaft ausdrückt: „Denn Sport hat in unserer Gesellschaft nicht nur einen hohen Stellenwert, Sport wird auch immer wichtiger. Sport bietet einen willkommenen Ausgleich dazu, dass unser Alltag oft hektisch ist.“ Vernünftig betriebener Sport fördert nach den Worten des Vereinsvorsitzenden und Bürgermeisters die Gesundheit. Immer mehr Menschen macht es Spaß, sich fit zu halten und etwas für ihr Wohlbefinden zu tun: „Menschen gefällt es, sich in Form zu bringen und ihre Leistungen zu verbessern. Sie spüren, dass es ihnen guttut, sich zu bewegen und auch mal zu verausgaben, sie schätzen es, ihren Körper besser zu beherrschen und sich mit anderen zu messen.“
Der Sport vermittelt aber außerdem auch Erfolgserlebnisse und die sind, wie Schneider betonte, für alle Menschen wichtig: „Für Heranwachsende jedoch im besonderen Maße, weil sie im Sport womöglich zum ersten Mal erleben, wie schön es sein kann, ein selbst gestecktes Ziel zu erreichen. Weil sie in sportlicher Betätigung erfahren, dass es sich lohnt, sich auch mal selbst zu überwinden und die Energien auf eine bestimmte Aufgabe zu konzentrieren. Und im sportlichen Spiel werden zudem Kameradschaftlichkeit und Fairness vermittelt, also Werte, auf die wir in unserer Gesellschaft nicht verzichten können.“ Auch die viel zitierte Aussage, dass Sport im Verein am schönsten ist, gilt auch beim TSV Himmelkron im hohen Maße. Deshalb haben sich die Verantwortlichen des TSV in der Vergangenheit immer wieder bemüht, auf neue sportliche Bedürfnisse und Wünsche zu reagieren und den Vereinsmitgliedern und der Bevölkerung ein attraktives und breit gefächertes Angebot anzubieten.
Verein erfindet sich neu
Und gerade deshalb ist dem TSV im Laufe der Zeit immer wieder gelungen, sich zu erneuern und neue Vereinsmitglieder zu gewinnen. Vorsitzender Gerhard Schneider: „Was unser Verein in den 100 Jahren seines Bestehens geleistet hat, ist wirklich beeindruckend und das war auch immer Ausdruck und Verdienst einer engagierten Vorstandschaft und der aktiven Mitglieder. Deshalb stand und steht unser Jubiläumsprogramm unter dem Motto „Wir“, gemeinsam sind wir stark.“
Landrat Klaus Peter Söllner, der auch eine Geldspende des Landkreises und der Sparkasse Kulmbach-Kronach überreichte, würdigte das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder. Bezirkstagspräsident Henry Schramm dankte dem TSV besonders dafür, dass er auch den behinderten Menschen der Einrichtung Diakoneo eine Sportmöglichkeit anbiete. Weitere Glückwünsche überreichten Bezirksvorsitzender Holger Leverentz für den Turnverband Oberfranken, stellvertretender Kreisvorsitzender Bernd Neidhardt für den BLSV-Kreisverband Kulmbach und Jürgen Röthig vom BFV-Bezirk Oberfranken. Für den Bayerischen Tennisverband war Siegfried Scherbel gekommen und überreichte Erwin Tischer, der seit 30 Jahren die Tennisabteilung leitet, den Ehrenbrief des Tennisverbandes. Die Gemeinde Himmelkron gratulierte durch 3. Bürgermeister Peter Aßmann: „Die Gemeinde ist stolz auf den TSV, der hervorragenden Breitensport anbietet.“ Grußwort der örtlichen Vereine sprachen Alfons Lauterbach (SV Lanzendorf), Inge Tischer (Förderkreis) und Alfred Wolfrum (FF Himmelkron).
In einem lustigen Rückblick beleuchteten Roland Hofmann und Karin Sommerer die Höhepunkte in der 100-jährige Vereinsgeschichte. Julia Heinz aus Gräfenthal/Saalfeld begeisterte die Besucher des Ehrenabends mit ihrer Artistik- und Jonglier-Show. Im Rahmen des Vereinsjubiläums wurde auch ein Jugend-Ehrenamtspreis ausgelobt, der auf eine Idee von Turn-Abteilungsleiter Roland Hofmann zurückgeht. Die Preisträger waren Miriam Mytzka, Ruth Lauterbach und Rebecca Fritz.
Anerkennung für Engagement
Zu Ehrenmitgliedern wurden Klaus Smul, Reinhard Rottmann und Werner Hofmann ausgezeichnet. Seit 70 Jahren ist Hans Engelhardt Mitglied des TSV Himmelkron. Eine besondere Auszeichnung und Ehrung nahm TSV-Ehrenmitglied Gerhard „Andi“ Kraninhöfner in Verbindung mit Bezirksvorsitzenden Holger Leverentz vom Turnverband vor: 2. Vorsitzende Carmen Back erhielt das Ehrenzeichen „Gold in Silber“ und Roland Hofmann bekam das Ehrenzeichen in Silber.
