Troschenreuth Pfarrer Mathew Kiliroor kommt zurück

Frank Heidler
So kennen die Troschenreuther den beliebten Pfarrer Mathew Kiliroor. Foto: red/red

Veränderung im Troschenreuther Pfarrhaus: Dort ist der frühere Pfarrer Mathew Kiliroor als Ruheständler eingezogen.

 
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Der inzwischen 75-jährige katholische Seelsorger wird sich dort nicht nur aufs ruhige Altenteil zurückziehen, sondern auch Gottesdienste halten. Als „Subsidiar“, eine Art Hilfspriester im Ruhestandsalter.

Die Verbindung des aus Indien stammenden Priesters zu Pegnitz und Troschenreuth war nach seinem Weggang aus der hiesigen Pfarrgemeinde nie abgerissen. Von 1988 bis 1999 war Kiliroor offizieller Troschreneuther Gemeindepfarrer. Dann war er nach Baiersdorf gewechselt und blieb 23 Jahre dort. Immer wieder war er dort bei offiziellen Kirchenanlässen von Troschenreuthern besucht worden. Dabei bekam Kiliroor mehr als einmal zu hören: „Wenn Sie in Ruhestand sind, kommen Sie wieder zu uns nach Troschenreuth.“

Woanders fremd

Gesagt, getan. Mit seiner endgültigen Ruhestandsversetzung schaute sich der frühere Troschenreuther Pfarrer nach einer Bleibe für seinen Ruhestand um. „Ich kenne in Troschenreuth noch viele Familien“, erinnerte er sich. Woanders wäre er „fremd“ gewesen. Deshalb sprach er den neuen Pegnitzer Pfarrer und Leiter der Seelsorgeeinheit, Norbert Förster, an. Für den kam die Anfrage des Troschenreuther Ex-Pfarrers wie gerufen. Norbert Förster wusste sofort: „In Troschenreuth steht im Pfarrhaus eine Wohnung frei.“ Genau jene Wohnung, die Pfarrer Kiliroor früher selbst bewohnt hatte. Im gleichen Gebäude wohnt auch der katholische Kirchenmusiker Peter Görl, der regelmäßig bei katholischen Gottesdiensten in Pegnitz spielt.

Mehr als ausgelastet

Trotz dieser „seelsorgerlichen Mithilfe“ von Mathew Kiliroor weit über das Ruhestandsalter hinaus sollte natürlich auch der bisherige Troschenreuther „Teilzeit“-Pfarrer Josef Hell (67) aus Trockau nicht übergangen werden. Denn dieser musste für die neue – und zugleich alte – Troschenreuther Lösung durch das Erzbistum Bamberg von seinen dortigen Aufgaben „entpflichtet“ werden. Hell selbst hatte dem Leitenden Pfarrer Norbert Förster diese Lösung vorgeschlagen. Der Seelsorge-Praktiker Norbert Förster weiß natürlich ganz genau, dass sein Trockauer Kollege mehr als gut ausgelastet ist mit den Gottesdiensten in Trockau, Büchenbach, Bodendorf und Troschenreuth.

Ganz auf ihren langjährigen Pfarrer Josef Hell müssen die Troschenreuther Gläubigen aber nicht verzichten. „Ich werde dort auch weiterhin aushelfen und auch die Kommunionkinder begleiten“, kündigte der 67-Jährige an. Er legte deshalb auch keinen Wert auf eine offizielle Verabschiedung aus Troschenreuth. Wie er es selbst machen wird, wenn er in drei Jahren 70 wird, weiß Hell noch nicht. Mit einem Augenzwinkern schildert der Trockauer Pfarrer die im Erzbistum übliche Praxis: „Mit 70 kann man gehen, mit 75 muss man gehen.“ Noch fühlt er sich körperlich fit.

Auf die Unterstützung eines Ruheständlers ist auch Josef Hell angewiesen. „Das macht seit Jahren Monsignore Andreas Straub aus Bayreuth.“ Der inzwischen 86-jährige Straub kenne sich in Trockau und Büchenbach bestens aus und hat hier auch vor sechs Jahren seinen 80. Geburtstag gefeiert.

Noch ist nicht alles fertig

Mathew Kiliroor richtet sich derweil noch in seiner Troschenreuther Wohnung ein und packt Umzugskisten aus. „Seit Montag habe ich endlich ein funktionierendes Telefon und Internet“, freut er sich. Das erleichtere die Kontaktpflege mit den verschiedenen Pfarrgemeinden und indischen Freunden. Und natürlich mit den Klosterschwestern, die er nach Deutschland geholt hat.

Im Januar und Februar will Mathew Kiliroor selbst einen längeren Urlaub in seinem indischen Geburtsland verbringen. Für Pfarrer Josef Hell heißt das wieder: Seelsorgeaushilfe in Troschenreuth.

Veränderungen soll es auch in der katholischen Pfarrgemeinde Neuhaus/Pegnitz geben, sagt der Norbert Förster. „Der dortige Pfarrer Johannes Nikel wird im nächsten Jahr 70.“ Mit der Ruhestandsversetzung des langjährigen Neuhauser Seelsorgers ende das bisherige Dienstverhältnis „automatisch“. Üblicherweise gehe man in anderen Berufen schon mit 65 Jahren in Rente, erinnerte Förster.

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