Karate als Therapie Der 26-jährige Heiko Röder darf nach einem gefährlichen Baustellenunfall wieder trainieren

Dieter Hübner

TREBGAST. Wer Heiko Röder vor fünfzehn Monaten begegnet ist, kann sich nur wundern, wenn er ihm heute beim Karatetraining in der Trebgaster Turnhalle zuschaut. Damals lag der 26-jährige Hegnabrunner bewegungslos in der Uniklinik in Jena, es schaute nicht gut aus für seine Zukunft.

 
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Der Arzt prognostizierte: Vom Hals abwärts geht nichts mehr. Gott sei dank hat er nicht Recht behalten. Vielleicht hatte er die Kämpfernatur von Heiko Röder unterschätzt. Vielleicht war es auch eine Mischung aus menschlicher Willenskraft und ärztlicher Kunst. Heute ist er zwar über den Berg, aber noch nicht ganz dort, wo er wieder hin will. „Ich merke, dass mir dieses Training, die Anwesenheit in der Gruppe gut tut und mir hilft, den Gesundungsprozess zu beschleunigen.“ Heiko Röder hat das mit seinen Therapeuten abgesprochen, er wollte unbedingt wieder in „seine“ Sportgemeinschaft.

Kontinuierlich aufwärts

Beim Grillfest seiner Karate-Abteilung Mitte Juli war er noch im Rollstuhl dabei, Ende Juli unternahm er seine ersten Standversuche. Von da ab ging es kontinuierlich aufwärts. Im September ist er bereits einige Schritte frei gelaufen. Jetzt hielt ihn nichts mehr und er hat – in Absprache mit seinen Therapeuten – wieder am Karatetraining teilgenommen, vorsichtshalber noch im Rollstuhl. Als Achtjähriger hat er mit dem Karatesport angefangen. „Das hat mir schon früher Riesenspaß gemacht, wir waren immer eine tolle Truppe“, erklärt er. Zusammen mit seinen Kumpels Christian und Matthias Kerrmann wurde er 2007 oberfränkischer Mannschaftsmeister in der Wettkampfart „Kumite“, was so viel wie „kämpfen“ heißt.

Foto: dhfp

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