Tödlicher Hautpilz bedroht markante Amphibienart – Vorkommen in Pottenstein und Eckersdorf Feuersalamander könnte aussterben

Von Peter Engelbrecht
Vom Aussterben bedroht: Ein Feuersalamander bei Eckersdorf, fotografiert 2014. Foto: Ronald Wittek/Archiv Foto: red

Der leuchtend-gelb gefleckte Feuersalamander steht in Bayern vor dem Aussterben. Durch den Verlust seiner Lebensräume sei er ohnehin schon gefährdet, teilte der Landesbund für Vogelschutz (LBV) mit. Nun sei er akut durch einen tödlichen Hautpilz bedroht.

 
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Der Pilz Batrachochytrium salamandrivorans habe den Feuersalamander in großen Teilen der Niederlande bereits ausgerottet. „Infiziert sich ein Salamander mit dem Pilz, zerfrisst dieser die Amphibienhaut und blockiert damit die Hautatmung des Tieres, wodurch es zum Erstickungstod kommt“, erläuterte Amphibienexperte Philipp Wagner, der Leiter der LBV-Bezirksgeschäftsstelle in Bayreuth ist.

Der erst 2013 entdeckte und für Salamander und Molche tödliche Hautpilz sei jetzt erstmals in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen worden. „Für uns in Bayern bedeutet dies nicht, dass wir in Panik verfallen müssen, denn wir haben noch Zeit, uns ernsthaft auf diese neue Bedrohung einzustellen“, sagte Wagner. Doch nun müssten Maßnahmen gefunden werden, um die Ausbreitung des Pilzes einzudämmen. Außerdem brauche es einen Plan, was bei Massensterben zu tun ist. Denn bei verschiedenen Molcharten habe der Pilz wahrscheinlich schon Massensterben ausgelöst.

Da derzeit in weiten Teilen Bayerns die jährliche Wanderung von Amphibien wie Kröten, Fröschen und Molchen stattfindet, werden auch im Amphibienschutz neue Methoden benötigt, schlug Wagner vor. Wenn sich der Pilz in der Ausbreitung befindet, müsse an den Krötenzäunen längs der Straßen „sehr hygienisch gearbeitet werden“, um die Infektionen der Feuersalamander und Molche zu minimieren. Sein Verband werde deshalb leicht umsetzbare Hygienestandards entwickeln. Auch andere Molch- und Salamanderarten seien bedroht. Laborexperimente hätten gezeigt, dass der Pilz praktisch für alle heimischen Molche tödlich sei.

Peter Ille, Geschäftsführer der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz in Bayreuth, hat von der neuen Bedrohung gehört. Er habe noch nicht überprüft, ob es konkrete Auswirkungen auf die Vorkommen des Feuersalamanders im Landkreis gebe. „Ich hoffe, dass die Krankheit noch nicht bei uns angekommen ist“, sagte er. Laut Ille gibt es Vorkommen im Raum Pottenstein, bei Goldkronach und bei Eckersdorf. In Eckersdorf gibt es sogar einen 2,5 Kilometer langen Wanderweg durch das Salamandertal. Der Rundweg führt durch eine wildromantische Rhätsandsteinschlucht, die als Naturdenkmal besonders geschützt ist. Dabei wurden Sumpfstellen für die noch häufig vorkommenden Feuersalamander belassen und ein verschütteter Quellbrunnen freigelegt.

Am wohlsten fühlen sich die Feuersalamander in feuchten Laubmischwäldern der Mittelgebirge mit ihren kühlen Quellbächen, Quelltümpeln und quellwassergespeisten Kleingewässern. Mit einer Körpergröße von 14 bis 20 Zentimetern gehören die Tiere zu den größten heimischen Schwanzlurchen. Die Färbung ist schwarz glänzend mit einem auffällig gelborangem Flecken- und Streifenmuster auf der Oberseite.

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