Endlich haben sie es einmal beim Namen genannt, die Bayreuther Stadträte: „Organisierte Zeitvernichtung“. Das trifft’s. Und gilt nicht nur für die jüngste Stadtratssitzung, in der die Räte eine von der Verwaltung vorgesetzte Prioritätenliste beraten sollten, deren Sinn bis zum Schluss der Debatte im Dunkeln blieb. Bis zum Schluss eines fast zweistündigen Zoffs, wohlgemerkt.

Die Diskussionskultur im Stadtrat krankt generell daran, dass über viele Dinge, die das Reden gar nicht wert wären, stundenlang gesprochen wird. Weil das Punkte sind, bei denen halt jeder mitreden kann, ohne sachlich in die Tiefe gehen zu müssen. Und weil niemand ordnend eingreift – was Aufgabe der Oberbürgermeisterin wäre. Das Palaver führt in unschöner Regelmäßigkeit dazu, dass keiner mehr weiß, über was er jetzt eigentlich abstimmen soll. Und zu Sitzungslängen, die – auch wegen vollgestopfter Tagesordnungen – jenseits von Gut und Böse sind. Mehr Diskussionskultur. Ein Wunsch fürs kommende Jahr.


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