Thema Erstaufnahme: Die Herzogmühle ist raus

Von Katharina Wojczenko

In der Bayreuther Herzogmühle sollte eine neue Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge gebaut werden.  Offiziell will es niemand sagen. Aber die Herzogmühle ist als Standort längst gestorben, meint Katharina Wojczenko.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Es ist kaum zu glauben: Diesen Herbst sollte in der Bayreuther Herzogmühle eine Erstaufnahmeeinrichtung eröffnen, hieß es im August 2014. Jetzt ist es Herbst und klar ist nur: die Stadt baut sie nicht. Der Vorvertrag mit dem Freistaat ist geplatzt, weil der sein Versprechen nicht hielt. Und die Baukosten die 30-Millionen-Marke sprengten.

Ob der Freistaat selbst baut, ist offiziell unklar. Man prüft seit Monaten. Wo es doch im August 2014 so dringend war. Das ist nichts als Herumeiern. Der Freistaat weiß längst, was das Grundstück wert wäre. Die Stadt kennt den Wert nicht.

Jakob Daubner, Leiter der Erstaufnahmeeinrichtung, sagt: „Momentan genügt uns, was wir haben.“ Eine Einrichtung, verteilt auf fünf Gebäude, vier davon in Bayreuth. In Wahrheit Stückwerk – mit partiellem Schimmelbefall.

Sozialministerin Emilia Müller soll endlich aussprechen: Wir bauen hier nicht. Damit die Stadt sich überlegen kann, was sie mit der Herzogmühle macht. Die Leidtragenden sind in jedem Fall die Flüchtlinge.