«Das einzige, was derzeit aussteht, ist, dass es noch keine Kommunikation zwischen Videoassistenten und Schiedsrichter auf dem Platz gibt», erklärte Zimmermann und betonte: «Der Chef auf dem Platz wird nach wie vor der Schiri sein. Wir reden von zusätzlichen Assistenten.» Dem DFB-Funktionär ist auch folgende Botschaft an die Fans wichtig: «Für Fußball-Romantiker, der ich es auch bin: Es wird weiter Raum für Diskussionen bleiben.»
In verschiedenen Ländern getestet
Die Video-Assistenten sollen auch im Ernstfall in Köln sitzen und nicht in einem Übertragungswagen vor dem Stadion. Für den Unparteiischen im Stadion soll zudem am Spielfeldrand eine Zone eingerichtet werden, wo er im Zweifelsfall auf einem Bildschirm die strittige Szene noch einmal anschauen kann.
Das IFAB hatte im März Grünes Licht für die Erprobung gegeben. Seitdem wird die neue Technologie in verschiedenen Länder getestet und kam auch schon beim Länderspiel Deutschland gegen Italien im November und bei der Club-WM in Japan zum Einsatz.
Der Video-Assistent soll jedoch nicht bei jeder umstrittenen Gelben Karte eingreifen, sondern nur bei diesen vier wichtigen Entscheidungen - wenn sie zweifelhaft sind: Torerzielung, Elfmetersituationen, Platzverweis und Spielerverwechslung.
"Wenn das System ausgereift sein wird, kann man es akzeptieren"
Innerhalb von zehn bis 40 Sekunden, so Zwayer, kann der Entscheidungshelfer vor dem Fernsehschirm mit bis zu acht Kameraeinstellungen eine Entscheidung treffen. In vielen Fällen dauerte es bislang aber nicht einmal zehn Sekunden.
Der Ruf nach dem Video-Beweis war zuletzt nicht nur in der Bundesliga immer lauter geworden. So hatte Herbert Fandel, der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses, gesagt, dass die viel diskutierte Schwalbe von Leipzigs Timo Werner beim 2:1 gegen Schalke Anfang Dezember vom Videobeweis entlarvt worden wäre.
Auch Hoffenheims Bundesliga-Trainer Julian Nagelsmann sprach sich grundsätzlich für «mehr Gerechtigkeit in dem sehr umkämpften Markt» aus. Und Bundestrainer Joachim Löw sagte: «Wenn das System ausgereift sein wird, kann man es akzeptieren.»
dpa
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