Im Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris und Brüssel sind in Großbritannien fünf Verdächtige festgenommen worden.
Drei Männer im Alter von 26, 40 und 59 Jahren und eine 29-jährige Frau seien in Birmingham festgenommen worden, ein 26-Jähriger am Londoner Flughafen Gatwick, teilte die Polizei am Freitag mit. Die Zugriffe erfolgten demnach nach internationalen Ermittlungen unter Einbeziehung Frankreichs und Belgiens.
Laut der britischen Polizei besteht der Verdacht, dass die Festgenommenen an der "Vorbereitung und Anstachelung von terroristischen Handlungen beteiligt" waren. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass "ein Angriff in Großbritannien geplant wurde".
Die Einsätze in Birmingham in der Nacht zum Freitag und am Flughafen Gatwick im Laufe des Tages seien "Teil einer breit angelegten Untersuchung", die im Zusammenhang mit dem "Anti-Terror-Netzwerk" und "internationalen Partnern einschließlich Belgien und Frankreich" erfolge, sagte der britische Polizeisprecher Marcus Beale. Die Durchsuchung von Wohnungen in Birmingham werde fortgesetzt. Der Straftatbestand eines "terroristischen Delikts" umfasst in Großbritannien auch die Absicht, für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu kämpfen.
Der in Belgien kürzlich festgenommene Mohamed Abrini, der nach eigenen Angaben der "Mann mit dem Hut" neben den Selbstmordattentätern am Brüsseler Flughafen war und der Kontakte zu den Attentätern von Paris hatte, hielt sich Medienberichten zufolge im vergangenen Juli in Birmingham auf. Das "Wall Street Journal" berichtete zudem unter Berufung auf westliche Sicherheitsbeamte, mehrere Verdächtige mit Verbindungen zu dem mutmaßlichen Drahtzieher der Pariser Attentate, Abdelhamid Abaaoud, lebten im Raum Birmingham.
Abaaoud war kurz nach den Anschlägen vom November mit 130 Toten in der Nähe von Paris von der Polizei erschossen worden. Bei den Brüsseler Anschlägen vom 22. März waren im Flughafen und einer U-Bahn-Station im Europaviertel 32 Menschen getötet und mehr als 300 Menschen verletzt worden. Der IS bekannte sich sowohl zu den Attentaten von Paris als auch zu den Anschlägen von Brüssel.
dpa
