Terminal an der Autobahn soll der Stadt den Fernverkehrsanschluss bringen Bayreuth: Großer Bahnhof für den Fernbus

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 Foto: red

Vor der Stadtratswahl ging die CSU mit der Idee eines Fernbusterminals in Bayreuth auf Stimmenfang. Jetzt droht Evren Yildirims Vorschlag in der Schublade zu verschwinden. Aber Yildirim wirbt weiter. 

 
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„Es geht mir um Bayreuth, nicht um mich“, sagt Evren Yildirim immer wieder, wenn er seine Idee vom Fernbusterminal für Bayreuth erläutert. Aus der Türkei weiß er, welche Rolle der Fernbusverkehr in einem Land übernehmen kann. Dort habe jede größere Stadt ein Terminal. So auch Tekirdag, Bayreuths Partnerstadt, das an einer Fernstraße zwischen zwei Metropolen liege. Bayreuth liege zwischen München und Berlin – für Fernbusse günstig. Ein idealer Standort wäre das Industriegebiet St.Georgen, direkt am großen Kreisel an der Autobahnausfahrt Bayreuth-Nord. Als Standort sei auch die Autobahn am südlichen Stadtrand an der Autobahn denkbar. „Die Stadt darf nicht allzu lange abwarten, um die Nase vorn zu haben“, so Yildirim, der auch an die bessere Verkehrsanbindung von Bamberg denkt.

Mit dem Projekt Fernbusterminal befasste sich Yildirim intensiv seit mehr als einem Jahr. Am 1. Januar 2013 fiel bekanntlich das Monopol der Bahn für den Fernbusverkehr. Im gleichen Jahr scheiterten die politischen Anstrengungen für die Elektrifizierung des Bayreuther Bahn-Fernverkehrsanschlusses. Der völlige Verlust des schnellen Bahnfernanschlusses schwebt seitdem wie das Damokles-Schwert über der Stadt. Anlass für Yildirim, sich über den Fernbusverkehr Gedanken zu machen. Die Vorteile liegen für Yildirim auf der Hand: Fernbusse seien eine günstige und flexible Alternative zur Bahn und könnten den Fernverkehrsanschluss ersetzen. Es entstünden auch neue Verbindungsmöglichkeiten für die Bayreuther. Perspektiven sieht Yildirim auch für den Tourismus in der Stadt und in der Region. „Man stelle sich doch nur mal vor, die Fernreisebusse aus Österreich, die nach Berlin fahren, machen halt in Bayreuth und umgekehrt.“

Die Stadtverwaltung begegnete Yildirims Vorschlag bislang zurückhaltend. Zweifelsohne sei die Erreichbarkeit der Universitäts- und Festspielstadt von großer Bedeutung. Den Fernbussen komme eine wachsende Bedeutung zu. Die Stadt sei gut in den Fernbusverkehr eingebunden und verfüge auch über Haltepunkte in der Nähe des Bahnhofs. Für Touristenbusse gebe es Parkplätze, die sich bewähren. „Die Stadt wird die Entwicklung auf dem Personenverkehrsmarkt sehr aufmerksam beobachten“, schreibt Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. Auf Anfrage bekräftigte die Oberbürgermeisterin gestern ihre Haltung: „Die Prioritäten der städtischen Verkehrspolitik liegen unverändert auf einer Verbesserung der Schienenanbindung Bayreuths.“

Doch davon lässt sich Yildirim nicht entmutigen. Er steht zu seiner Idee, die er als CSU-Stadtratskandidat vorstellte. „Es geht mir nicht um mich. Es geht mir um Bayreuth“, sagt er. Und deshalb legt Yildirim weitere Argumente nach. Für eine Verwirklichung des Busbahnhofes könnten sicherlich auch Fördermittel des Bundes oder der Europäischen Union lockergemacht werden. Im Hinblick des Ausbaus einer Autobahnanbindung in die Tschechische Republik über das Fichtelgebirge erscheinen Fördermittel, insbesondere zur Tourismusförderung der Weltkulturerbestadt Bayreuth, wäre das nicht abwegig.

Auch die europaweite Suche nach einem Investor könnte helfen, das Projekt trotz leerer Stadtkassen zu realisieren. „Es ist Zeit für Bayreuth, einen etablierten Busterminal für den nationalen und internationalen Reiseverkehr einzurichten und sich von der Bittstellerhaltung gegenüber der Deutschen Bahn zu verabschieden“, sagt Yildirim.

Das Fernbusterminal an der Autobahn helfe außerdem, den Tourismus in der Region zu entwickeln und gebe Konsumimpulse für die Wirtschaft. In seiner Umgebung könnten weiter Betriebe entstehen, wenn erst einmal ein Anfang mit einer kleinen Variante gemacht werde.

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