Und was wäre das, bitteschön? „Dann muss ich jetzt halt Nadal schlagen, das reicht sicher“, grinste Petzschner, „einer von den Älteren muss ja mal vorangehen, das sage ich schon länger.“Wer mit Petzschner zu tun hat, muss sich regelmäßig auf das Unerwartete, Überraschende, Verblüffende einstellen – vielleicht ja tatsächlich am Samstag im Grand Slam-Drittrundenduell auch Tennisgladiator Rafael Nadal. Jedenfalls: Seit der 26-jährige endlich ein funktionierendes Tennisteam um sich aufgestellt hat, seit er mit Lars Übel über einen ebenso besonnenen wie engagierten Trainer verfügt und Dirk Hordorff als Manager seine Geschäfte regelt, nutzt der hochbegabte Bayreuther endlich zupackend seine Chancen im Wanderzirkus. So solide und konstant wie nie zuvor spielt Petzschner in der Saison 2010, ohne dabei seine Unkonventionalität und sein außergewöhnliches Naturell verloren zu haben. „Ich bin immer noch verrückter als die meisten anderen“, sagt Petzschner, „aber ich mache mir nicht mehr meine Karriere kaputt.“