Paris - In der Avenue de Friedland rauscht wie jeden Morgen der Berufsverkehr. Sie ist eine von zwölf Straßen in Paris, die sternförmig vom Place Charles-de-Gaulle abgehen. Autos und die in der französischen Hauptstadt beliebten Motorroller brausen über das Kopfsteinpflaster – bei den Fahrern scheint es sich noch nicht herumgesprochen zu haben, dass seit Montag im gesamten Stadtgebiet Tempo 30 gilt. Nur die Stadtautobahn rund um das Zentrum und einige wichtige Verkehrsachsen wie die Champs-Élysées bleiben von der Regelung ausgenommen. Dasselbe Bild bietet sich in anderen Straßen der Metropole. An einer roten Ampel stürzt sich ein TV-Team auf einen wartenden Fahrer und fragt ihn nach seinem ersten Eindruck. „Ça roule“, erwidert der Mann gelassen. „Läuft!“ Der von einigen Beobachtern prophezeite Verkehrskollaps ist am ersten Tag ausgeblieben.