Bei diesen lokalen Netzbetreibern wundert man sich über das, was da im Rathaus den Stadträten berichtet wird. Darüber, dass 100m/bit-Verbindungen als kommender, großer Fortschritt gesehen werden. Stephan Engel ist Bereichsleiter Technik bei Kabel Baumann. Er sagt: „Wir können heute schon flächendeckend nahezu jede Wohnung und jedes Haus in Bayreuth mit dieser Übertragungsgeschwindigkeit versorgen.“ Dass viel über die Telekom und Kabel Deutschland, aber kaum über Kabel Baumann und die mit dieser Firma zusammenarbeitende BEW und den Internetdienstleister TMT gesprochen wird, das verwundert Engel.
Vor Ort teilen sich die drei Bayreuther Unternehmen die Aufgaben: Die Bayreuther Energie- und Wasserversorgung GmbH (BEW) hat die Netzstruktur. TMT leistet den Support. Und Kabel Baumann bringt Produkte und Service an den Kunden. Und wenn dieses Dreier-Gespann doch mal nicht liefern kann, greift man bei Baumann auf Kabel Deutschland zurück. Baumann ist Vertragspartner von Kabel Deutschland. Wo also soll der große Fortschritt sein? Zumal der nächste Schritt unmittelbar bevorsteht. Wenn das neue Studentenwohnheim am Josephsplatz noch im Oktober eröffnet wird, steht den Bewohnern keine 100-, sondern eine 300m/bit-Leitung zur Verfügung. Dahinter steckt Kabel Baumann & Co.
Seltsam findet Engel, was da auch gerade auf dem Bayreuther Internet-Markt passiert. Bei Kabel Baumann hat man kein Problem damit, wenn die Telekom mit ihrem eigenen Geld ihr Netz ausbaut. So ist es aber nicht, sagt Stephan Engel. Die Telekom überbaue auch mit öffentlichen Geldern bereits bestehende Hochgeschwindigkeitsnetze, Bayreuth sei eine Paradebeispiel. Die Aufgabe, die die Bundesregierung mit ihrer Unterstützung an die Telekom gegeben habe, sei allerdings eine ganz andere: die weißen Flecken auf der Landkarte der Breitbandversorgung zu schließen.