Tarifstreik im Baugewerbe Erster Streik am Bau seit 17 Jahren hat begonnen

red/
Mehr als 1000 Bauleute legten in Niedersachsen die Arbeit nieder. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Nach der geplatzten Tarif-Schlichtung im Baugewerbe wird jetzt gestreikt. Am Montag begann der Ausstand in Niedersachsen, am Dienstag soll es bundesweit zu Arbeitsniederlegungen kommen.

 
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Der erste Streik seit 17 Jahren hat am Montag auf dem Bau begonnen. Mehr als 1000 Bauleute legten zum Auftakt der bundesweiten Warnstreikwelle in Niedersachsen die Arbeit nieder, wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt mitteilte. 300 kamen laut Gewerkschaft zur zentralen Kundgebung nach Osnabrück, weitere 150 zu einer kleineren in Langenhagen bei Hannover. Am Dienstag soll der Ausstand fortgesetzt und auf weitere Regionen ausgeweitet werden. Dann werde es zu punktuellen Aktionen im gesamten Bundesgebiet kommen, kündigte die IG BAU an.

Hintergrund ist die Anfang Mai geplatzte Tarifschlichtung im Bauhauptgewerbe mit 930 000 Beschäftigten. Nach drei erfolglosen Verhandlungsrunden hatte der Schlichter Rainer Schlegel am 19. April zweistufige Lohnerhöhungen vorgeschlagen. Zunächst sollten die Einkommen zum Mai pauschal um 250 Euro steigen und elf Monate später noch einmal um gut vier Prozent. Während die IG BAU den Kompromissvorschlag annahm, lehnten die Arbeitgeberverbände ihn Anfang Mai ab. Gestreikt wird nun wieder für die ursprüngliche Forderung von 500 Euro mehr im Monat.

Streik auf dem Bau zuletzt 2007

Für den Start des bundesweiten Ausstands habe man Niedersachsen ausgewählt, weil die dortigen Arbeitgeber zusammen mit einigen anderen Regionen die Umsetzung des Schlichterspruchs verhindert hätten, so die Gewerkschaft. Zuletzt war es 2007 auf dem Bau zum Ausstand gekommen, damals regional begrenzt auf Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Einen bundesweiten Streik gab es auf dem Bau zuletzt 2002.

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