Unter dem Hashtag #WhatWouldMagufuliDo posten die Tansanier - und längst auch Menschen aus den Nachbarländern - heitere und meist nicht ganz ernst gemeinte Sparvorschläge: "Erst wollte ich mir einen Flachbildschrim kaufen. Dann dachte ich: Was würde Magufuli tun?" Darunter das Bild eines in die Wand eingemauerten Röhrenfernsehers. Oder: "Ich brauchte einen neuen Laptop von Apple. Dann dachte ich: Was würde Magufuli tun?" Dazu das Foto eines älteren Laptops - darauf liegt ein angebissener Apfel.

Aus den vielen Beiträgen zu #WhatWouldMagufuliDo do spricht die Hoffnung, die die Menschen in den neuen Präsidenten setzen. Dem UN-Entwicklungsindex zufolge gehört Tansania zu den 30 ärmsten Ländern der Welt. Auf dem Korruptionsindex von Transparency International belegt das Land Rang 119 von 175 (Stand 2013). Viele machen die grassierende Korruption dafür verantwortlich, dass die Wirtschaft trotz des Reichtums an Bodenschätzen nicht auf die Beine kommt.

 
 

Magufuli hatte im Wahlkampf der Korruption den Kampf angesagt und versprochen, die Staatsausgaben  zu reduzieren - und hat in den ersten Wochen seiner Amtszeit gleich ein paar mal Nägel mit Köpfen gemacht. Die pompösen Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag: abgesagt. Das üppige Banket zur Parlamentseröffnung: gestrichen. Business-Class-Flüge für Regierunsmitglieder: Geschichte. Und vom Ersparten hat der 56-Jährige erst mal einen Schwung neuer Betten für das staatliche Krankenhaus in Dar es Salaam gekauft.

Es gibt auch kritische Stimmen zu Magufuli, der der Partei CCM angehört, die seit der Unabhängigkeit 1961 ununterbrochen an der Macht ist. Die Opposition nennt ihn selbstherrlich und hat das Wahlergebnis angezweifelt, nachdem die Wahl auf der zu Tansania gehörenden Insel Sansibar annuliert worden war. Die Wahlbeobachter der EU stellten zwar nicht das Ergebnis in Frage, kritisierten jedoch die Intransparenz des Urnengangs.

Die Mehrzahl der Tansanier aber glaubt an Magufuli. Und hat Spaß am twittern.

Mit Material von dpa