Lisa Batiashvili ist Portraitkünstlerin
„Aufbrüche“: So lautet das Motto der Symphoniker für die kommende Spielzeit, die im September mit Jakub Hruša als neuem Chefdirigenten beginnt. Womit die Bamberger natürlich nicht zu verstehen geben wollen, dass sie selbst in den vergangenen Jahren verharrt hätten, etwa auf den Lorbeeren, die sie in der Ära von Jonathan Nott gesammelt haben. Nein, es geht darum: Die Bamberger möchten verstärkt Werke präsentieren, die in ihrer Zeit Neues wagten oder die sich einem Aufbruch, einem Ortswechsel des Komponisten verdanken. Und das eben verbunden auch mit einem Wechsel ihrer Chefs und damit dem Aufbruch in ein neues Kapitel. Nach 16 Jahren wechselt Jonathan Nott nach Genf, Hruša hingegen entschied sich gegen eine Anstellung in Kopenhagen und wird im Sommer endgültig nach Bamberg ziehen.
(Quelle: Youtube)
Schon jetzt probt der 34-jährige, in Brno geborene Maestro mit seinem künftigen Orchester. „Eine tolle Atmosphäre, mehr als ich kann man sich gar nicht auf eine neue Aufgabe freuen“, sagte der Chefdirigent, der bei der Programm-Pressekonferenz neben Axt Platz genommen hatte. Hruša will neben dem Bamberger Hausheiligen Gustav Mahler auch andere böhmische Komponisten pflegen. Jan Vaclav Vorišek (1791 bis 1825) etwa, den Beethoven selbst als meisterlichen Kollegen geschätzt habe. Der große Beethoven übrigens ist im neuen Programm so etwas wie Tabellenführer: Mit fünf Symphonien ist er der meistgespielte Komponist. Auch Brahms findet sich, „es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, die Virtuosität eines Orchesters zu trainieren“, sagte Hruša. Für Aufbrüche stehen auch Werke von Edgard Varèse, Claude Debussy, Igor Strawinsky und Olivier Messiaen.
Abo-Konzert mit Überraschung
Portrait-Künstlerin der kommenden Saison ist Lisa Batiashvilli. Zu den Gastkünstlern zählen die Ehrendirigenten Christoph Eschenbach und Herbert Blomstedt. Zur Feier seines 90. Geburtstags will Blomstedt Anton Bruckners 5. Symphonie dirigieren – unter anderem in der Kirche des Barockklosters St. Florian nahe Linz, in der sich Bruckners Grabstätte befindet. Mit Blomberg reisen die Symphoniker zu Beginn der Saison auch zum 14. Mal nach Japan und zum ersten Mal nach Korea, das damit als 63. Land in der Liste des meistgereisten bayerischen Orchesters auftaucht.
In den kommenden Wochen gibt Jonathan Nott sozusagen seine Abschiedstournee. Bevor er mit Bruckners monumentaler 8. Symphonie im Dom den Schlusspunkt setzt, wird er am 8. und am 9. Juni ein letztes Abokonzert leiten, mit Werken von Richard Strauss, Purcell und Ligeti. „Und einer Überraschung“, versprach Axt. Für diese Konzerte gibt es noch Karten, anders als für das Konzert im Dom.
INFO: Karten gibt es unter Telefon 0951 / 980 82 20; Telefax: 0951 /980 82 30 oder per E-Mail an info@bvd-ticket.de