Summertime ab 4. Juli So wird’s wieder richtig Sommer

Stimmungsvolles, kleines Festival – diesmal auch wieder mit richtig großen Künstlern: Summertime am Kulturkiosk in der Wilhelminenaue geht ab dem 4. Juli in die dritte Runde. Foto: Adrian Keidel/Adrian Keidel

Die Zeichen stehen auf: rauswärts! Da kommt die Aktion der Bayreuther Agentur Motion gerade recht. Denn Motion legt für die dritte Auflage von Bayreuth Summertime unter der Regie des Friedrichsforums – und dessen Leiter Hendrik Schröder – vor und präsentiert ein Programm, das Lust macht auf Kultur unter freiem Himmel am Kulturkiosk in der Wilhelminenaue.

 
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Bayreuth - Das ist genau das, was zumindest ein bisschen Balsam für die Seele sein kann – angesichts der Corona-Inzidenzen, der Omikron-Welle. Und der tragischen Ereignisse des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine. Es lohnt, den Blick in Richtung Sommer zu lenken: Auf die dritte Auflage von Bayreuth Summertime in der Wilhelminenaue. Wieder unter der Regie des Friedrichsforums und dessen Leiter Hendrik Schröder. Und wieder als ein Format, das die treibenden Kräfte der Bayreuther Kulturszene unter einen Hut bringt. Die Agentur Motion hat jetzt mit einem Programm vorgelegt, das Lust macht. Gespickt mit richtig großen Künstlern.

Friedrichsforum zieht die Fäden

„Man muss ganz klar sagen: Das geht nur, weil das Friedrichsforum im Hintergrund die Fäden zieht“, sagt Matthias Mayer, Motion-Geschäftsführer, im Gespräch mit dem Kurier. „Auf die Weise wird den unterschiedlichen Bayreuther Veranstaltern die Chance geboten, was zu machen. Volle zwei Wochen lang.“ Wie Mayer – und auch Hendrik Schröder – sagen, sind diesmal der Verein Neuneinhalb, die Kulturfreunde, Nord-Süd-Programm und das Uni-Theater mit dabei beim ersten Teil der Summertime, die wieder auf der Bühne am Kulturkiosk spielen wird. Mit Platz für 400 Besucher. „Wir sind die Ersten, die in den Vorverkauf gehen können“, sagt Mayer. „In den kommenden Wochen werden die anderen mit ihrem Programm folgen.“

Summertime, dritte Auflage

Summertime, dritte Auflage: Mit dem Festival haben der Kulturreferent und berufsmäßige Stadtrat Benedikt Stegmayer, Hendrik Schröder und Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) im ersten Corona-Sommer auf die dramatische Situation der lokalen Kulturschaffenden und Veranstalter reagiert und das zweigeteilte Festival aus der Taufe gehoben, das zum einen die technische Infrastruktur für kleinere Veranstaltungen mit – jetzt dann 400 – Sitzplätzen am Kulturkiosk schafft. Und im zweiten Teil mit bis zu 2000 Plätzen an der Seebühne, die eine deutlich größere Struktur braucht: Mit Überdachung, mit mehr Technik und musikalischem Wumms, was für die kleineren Veranstalter finanziell einfach nicht machbar erscheint. „Wir haben festgestellt, dass das am Kulturkiosk ein traumhafter Veranstaltungsort ist“, sagt Mayer. Wie gemacht „für ein kleines, schönes Festival. Aber groß genug, um auch bekannte Leute holen zu können“.

Granada, Son del Nene oder Quadro Nuevo

Und die kommen auch in den 14 Tagen der Summertime am Kulturkiosk vom 4. bis zum 17. Juli. Motion legt vor mit: Granada, der Neo-Austropop-Band, die – längst nicht nur – in Österreich voll durchstartet, und bereits beim Bayreuther Kneipenfestival viele Fans sammeln konnte (4. Juli). Mit Son del Nene kommt Grammy-Gewinner El Nene und einer der Stars der kubanischen Musikszene an den Kulturkiosk (5. Juli). Zwei tage später wird das Feuerbach Quartett mit einem Programm auftreten, dessen Name Programm ist für diesen Sommer: „Jetzt erst recht“. Am 8. Juli wird Bembers die Bühne am Kulturkiosk entern, der, wie Mayer sagt, die Höhe der Gürtellinie der deutschen Comedy-Szene neu definiert hat.

Bembers und Willy Astor kommen

Eine wunderbare Leichtigkeit der Musik haben Quadro Nuevo im Gepäck, wenn sie am 9. Juli nach Bayreuth kommen. Mehrfach mit dem Jazz-Echo als bester Live-Act ausgezeichnet, steht auch hier ein Hochkaräter mit dem neuen Programm auf der Bühne, das nach salziger Luft schmeckt: „Mare“. Am 10. Juli geht es verbal spannend zu mit dem Summertime-Slam, unter anderem mit Quichotte, dem Gewinner des deutschen Kabarett-Preises. Und am 16. Juli hat Motion Willy Astor für die Bayreuther Bühne verpflichtet, der nicht nur ein loses Mundwerk hat, sondern auch musikalisch herausragend ist als Gitarrist. Alles ab sofort buchbar unter www.motion.gmbh.

Ziel: Die Szene am Leben erhalten

„Genau dafür“ – ein solches Festival in der Rolle des Kulturvernetzers zu wuppen – „ist das Friedrichsforum doch da“, sagt Hendrik Schröder, der Mann, der wohl am sehnlichsten darauf wartet, dass die Sanierung seines künftigen Arbeitsplatzes bald abgeschlossen ist. „Im Dezember habe ich die Vereine und Veranstalter angeschrieben, dass wir wieder eine Summertime machen wollen mit dem Ziel, die Szene am Leben zu erhalten. Dafür haben wir ja damals die Summertime aus dem Boden gestampft“, sagt Schröder auf Kurier-Anfrage.

„Programm, auf das man stolz sein kann“

Die Veranstalter haben sich Gedanken gemacht und bis Januar „ein Programm gemacht, auf das man wirklich stolz sein kann“, wie Schröder sagt. „Mein Job ist der des Gastgebers, der die Infrastruktur zur Verfügung stellt – zusammen mit Cornelius Sturm, der den Biergarten als Bühne dazu hergibt.“ Die lokalen Veranstalter müssen lediglich eventuell zusätzlich benötigte Technik und die Nachtwache für die Örtlichkeit stellen, was die Kosten moderat mache. Aber eben unter der Bedingung, „dass das Friedrichsforum die Veranstaltung koordiniert“. Wie Schröder sagt, macht Motion den Anfang, die Kulturfreunde seien mit zwei Veranstaltungen vertreten, „Nord-Süd-Programm macht einiges und auch das Theater am Campus ist mit dabei“.

Die „zweite Nummer“, an deren Programm Schröder noch arbeitet, ist dann von 3. bis 8. August: Summertime auf der Seebühne. Das allerdings, sagt Schröder, „ist noch nicht ganz so klar“.

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