Kaum ein anderes Großprojekt hat die Bevölkerung in Oberfranken in den vergangenen Jahrzehnten ähnlich stark aufgebracht wie die Pläne der Bundesregierung, eine etwa 540 Kilometer lange Trasse zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (kurz: HGÜ) durch das ganze Land zu errichten – von Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt hin zum Gelände des Atomkraftwerks Isar nahe Landshut in Niederbayern (Projekt 5). Sie soll als eine von mehreren Trassen (eine andere ist etwa die Trasse Südlink von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Großgartach in Baden-Württemberg) Strom aus dem windreichen Norden in den industriell geprägten Süden Deutschlands transportieren. So zumindest die offizielle Erklärung. An dieser Sichtweise entbrannte rasch Streit. Umweltschützer kritisieren zum einen die Eingriffe in die Natur, die durch die Trasse notwendig werden. Zum anderen hinterfragen sie die vermeintlich grüne Intention hinter dem Projekt. Politik, Bundesnetzagentur und Netzbetreiber sind hingegen weiterhin von der Notwendigkeit der Trasse überzeugt. Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Südostlink: