Umstellung nur mit längeren Übergangsperioden
Die Studienautoren weisen in ihrer Untersuchung darauf hin, dass eine solche Umstellung "mit großen Veränderungen im Angebot von tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln" einhergehe. "Eine Umstellung auf solche Systeme würde große Veränderungen auf Betriebsebene bedingen und wäre nur mit längeren Übergangsperioden und guter Unterstützung möglich."
Greenpeace fordert Politik zum Handeln auf
Die Milchindustrie gaukele Verbraucherinnen und Verbrauchern vor, dass Kühe vor allem Gras und Heu fressen, sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter. "Doch die heutigen Milchmengen sind nur möglich, wenn die Tiere viel Silomais und Kraftfutter bekommen." Der Studie zufolge hatten 2020 nur 30 Prozent der Milchkühe in Deutschland Weidezugang, und dies lediglich für knapp sechs Monate im Jahr.
Greenpeace fordert, die Kuh wieder zu dem machen, was sie ursprünglich war: "ein exzellenter Verwerter von Grünland, das der Mensch ansonsten nicht bewirtschaften kann". Den Angaben zufolge besteht ein Drittel der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland aus Grünland, das aus ökologischen und klimatischen Gründen nicht bewirtschaftet werden kann oder nicht für Ackerbau geeignet ist. "Die Politik sollte dringend handeln und die Bewirtschaftung von Grünland beispielsweise durch eine Weideprämie fördern", sagte Hofstetter.