Hieß es zunächst noch, das neue Umspannwerk im Suchraum Marktleuthen solle zwölf bis 14 Hektar umfassen (wir berichteten), ist mittlerweile von einem Flächenbedarf von 20 Hektar die Rede. Kirchenlamitz ist von dieser Baumaßnahme, mit der eine neu zu errichtende 380-KV-Doppelleitung von Eula in den Südostlink eingebunden werden soll, unmittelbar betroffen. Mit diesem „erheblichen Eingriff“ auf ihrer Gemarkung ist die Stadt nicht einverstanden und lehnt die Planung grundsätzlich ab. Die Argumentation der Verwaltung der Sechsämterstadt in dem Schreiben an die Bundesnetzagentur zum zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans ist ähnlich wie die der Nachbarstadt Marktleuthen: die Mehrfachbelastung, da durch das Stadtgebiet bereits zwei Stromtrassen verlaufen, die Einschränkung der städtebaulichen Entwicklung, die Beeinträchtigung des Tourismus durch die Eingriffe ins Landschaftsbild sowie der Verlust an Flächen für Land- und Forstwirtschaft. Darüber hinaus würde die Errichtung eines Umspannwerks dem Ziel, die Innen- vor der Außenentwicklung zu priorisieren, entgegenstehen, einen Eingriff in die Planungshoheit der Stadt Kirchenlamitz darstellen und Werteverluste für die Immobilien bedeuten. Die Verwaltung stellt zudem die Frage, wieso Mechlenreuth als Standort für das Umspannwerk plötzlich nicht mehr zur Debatte stehe, wo dort doch bereits ein Umspannwerk vorhanden sei, sondern ein neues Gebiet belastet werden solle.