Anfangs, so erzählt Giuseppe Attanasio, konnte er sich mit seinen Wünschen beim Vereinsvorstand noch durchsetzen: Wegen eines defekten Thermostats hätte er mehr als 2000 Euro Heizkosten nachzahlen sollen. „Da haben wir aber schnell eine zufriedenstellende Lösung gefunden,“ sagt er und öffnet einen Ordner mit Briefen, die er dem Vorstand im Verlauf der vergangenen zwei Jahre geschrieben hat. Als er sich dann wegen der Abrechnung des Wasserverbrauchs beschwert, kühlt die Stimmung zwischen Vorstand und Pächter ab. Als der Gasvorrat mitten im Winter 2013 zu Ende ging, hatte das wortwörtlich Eiszeit zur Folge. Inzwischen verkehrt man vor allem über Anwälte miteinander. Am Mittwoch dieser Woche sollte die turnusmäßige Vorstandssitzung im Nebenzimmer des Lokals stattfinden – weil der zweite Vorsitzende diese Sitzung per SMS an den Wirt aber kurzfristig absagte, ärgerte sich dieser noch mehr: „Wenn wir eine Anfrage wegen einer Geburtstagsfeier für das Nebenzimmer gehabt hätten, hätte ich die ablehnen müssen.“
Dieter Steinert , der seit 1977 im Vorstand der Kleingärtner vom Exerzierplatz tätig ist, versteht die Aufregung nicht so ganz: „Ich bin mir keiner großen Schuld bewusst.“ Auf Anraten seines Anwalts will er sich gegenüber der Zeitung nicht äußern. Nur so viel: Von einem anderen Vorstandsmitglied sei er, Steinert, auf das Plakat der Attanasios vor dem Lokal angesprochen worden. Warum der Wirt darauf und im Internet persönliche Vorwürfe gegen den Vorstand erhebe, sei ihm ein Rätsel. Jedenfalls trage der Verein beziehungsweise sein Vorstand nicht die alleinige Schuld an der momentanen Situation: „Wir wollen keine schmutzige Wäsche waschen. Am liebsten würde ich die Zeit bis Ende April einfach aussitzen.“ Steinert klingt frustriert, ist vom Verhalten seines Pächters enttäuscht. Der wiederum fühlt sich mit seinen Problemen vom Vorstand nicht genügend beachtet. Um den entgangenen Umsatz vom Februar 2013, sagt Giueppe Attanasio, geht es ihm inzwischen gar nicht mehr: „Ich will jetzt wissen, wer Recht hat.“