Polizei wollte Täter vor Anschlag festnehmen – traf ihn aber nicht zuhause an
Das Verfahren gegen einen 84-jährigen Verwandten der Brüder wurde wegen dessen schlechten Gesundheitszustands abgetrennt. Er soll den bei der Tat verwendeten alten Revolver am Tag des Anschlags auf einem Baumarktparkplatz in Colmar verkauft haben.
Nur Stunden vor dem Anschlag waren bei einer Durchsuchung von Chekatts Wohnung Waffen gefunden worden - darunter Granaten und Messer. Die Polizei hatte den 29-Jährigen wegen eines versuchten Tötungsdelikts festnehmen wollen, der Mann war aber nicht zu Hause. Sein Vater informierte ihn über das Anrücken der Polizei - daraufhin entschloss Chekatt sich dann offensichtlich, seinen ohnehin geplanten Anschlag am selben Abend zu verüben.
Teils unter „Allahu Akbar“-Rufen („Gott ist groß“) griff er seine Opfer an, darunter einen Franzosen, der vor einem Restaurant auf seine Familie wartete, einen Touristen aus Thailand sowie einen Kriegsflüchtling aus Afghanistan, der vor den Augen seiner Familie erschossen wurde. Auf seinem blutigen Streifzug durch die Stadt, in deren Straßen sich zunehmend Panik ausbreitete, versuchten mehrere Musiker, den Angreifer zu stoppen. Es kam zu einem Schusswechsel mit den zum Schutz des Weihnachtsmarktes eingesetzten Militärkräften. Chekatt aber entkam zunächst. Der vielfach vorbestrafte Angreifer mit nordafrikanischen Wurzeln soll sich im Gefängnis radikalisiert haben und war den Behörden als Gefährder bekannt.