Heute treibt die Zucht der hornlosen Bullen die Preise hoch. „Bei diesem Bullen werden bei den Nachkommen immer nur hornlose Männchen oder Weibchen herauskommen“, sagt Schmidt weiter. Das wissen er, und auch die Bieter aus einem einfachen Grund so genau. Niemand will die Katze im Sack oder den Bullen im Stall auf gut Glück kaufen.
"Sensation" hat gute Gene
Früher war es ein Glücksspiel, dass sich solch ein Tier, für das man viele Tausend Euro bezahlt, hinsichtlich der Nachkommenschaft rentiert. Heutzutage macht es die Wissenschaft möglich, das bereits im Vorfeld zu wissen. Denn seit einigen Jahren gibt es die „genomische Selektion“. Dabei werden Blutproben der Tiere an Gen Control, eine Laborfirma in Grub, geschickt. Die untersuchen das Erbgut und können dann Rückschlüsse auf die „Qualität“ des Genmaterials ziehen. „Sensation“, wie die neuen Besitzer den hornlosen Hainbronner Bullen jetzt nennen, hat sehr gute Gene.
Bulle wird nie einer Kuh begegnen
Spaß wird die „Sensation“ deshalb trotzdem nie mit einer Kuh haben. Die Züchter überlassen nichts dem Zufall und so bleibt es bei künstlicher Befruchtung. Den Kaufpreis von 98.000 hat Schmidt auch nicht auf dem Konto: „Zuerst bleibt der Bulle sechs Wochen in Quarantäne, um auszuschließen, dass er Krankheiten einschleppt. Dann wird sein Samen untersucht, eingefroren, wieder aufgetaut und wieder untersucht. Erst, wenn alles passt, dann bekomme ich das Geld. Wenn nicht alles in Ordnung ist, dann bekomme ich den Bullen wieder zurück“, so Schmidt.