Start ins Berufsleben Scherdel öffnet Türen für Berufsanfänger

Schatz-Werkleiter Stefan Stegner möchte junge Menschen für eine technische Ausbildung bei Scherdel begeistern. Und die ist nicht nur eine Jungs-Domäne, wie Yasemin Deger, die gerade eine Ausbildung zur Industriemechanikerin macht, beweist. Foto: Gerd Pöhlmann

Wie wär’s mit einer technischen Ausbildung? Das Marktredwitzer Unternehmen sucht Azubis. Interessenten können sich am Freitag im Schatz umsehen.

 
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Zahlreiche Firmen und Organisationen öffnen am Donnerstag ihre Türen beim Girls-Day und dem Boys-Day. Das Marktredwitzer Unternehmen Scherdel geht noch einen Schritt weiter: Am Freitag, 26. April, lädt Scherdel alle ein, die sich eine Karriere als Werkzeugmechaniker, Mechatroniker, Industriemechaniker, Elektroniker und Maschinen- und Anlagenführer vorstellen können. „Schatz open Doors – Wir öffnen die Türen, auch für deine Zukunft“ nennt das Unternehmen den Aktionstag. Von 13 bis 16.30 Uhr haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die Ausbildung hautnah kennenzulernen. „Wir haben einen riesigen Bedarf an Mitarbeitern“, erklärt Stefan Stegner, Werkleiter des Scherdel Ausbildungs- und Trainingszentrums – kurz Schatz – das zusätzliche Engagement.

Sicherheit made in Marktredwitz

Technische Federn, das ist die Antwort, die Stegner am häufigsten zu hören bekommt, wenn er junge Leute nach den Produkten des Marktredwitzer Familienunternehmens fragt. „Das stimmt schon, aber wir stellen auch Teile für E-Mobilität oder den Medizinbereich her“, sagt Stegner. „Aber die klassische Feder ist für viele der Einstieg in ein Gespräch.“ Am Freitag möchte der Werkleiter den Besuchern verdeutlichen, wo überall Scherdel drinsteckt. Ob es Bleche sind, die in Bremsen verbaut werden, oder auch Gurtstraffer – „wir produzieren viele sicherheitsrelevanten Bauteile“. Für Werkleiter Stefan Stegner ist es wichtig, allen Interessenten und somit letztlich auch Auszubildenden zu zeigen, welche Funktion und welchen Einfluss auf den Alltag die Teile haben, die die Scherdel-Werke verlassen. „Ich merke, dass sich dann auch junge Leute dafür begeistern können.“

„Scherdel open Doors“ beginnt zunächst mal ganz gemütlich mit einem gemeinsamen Mittagessen. Danach lernen die Besucher das Unternehmen und die Ausbildung bei einem Parcours näher kennen. Da wird es einen Geschicklichkeitstest geben und eine Station, an der es darum geht, den Produkten eine Funktion zuzuordnen. Ein weiteres Spiel nennt sich „heißer Draht“, bei einer anderen Station werden Federn geangelt, und es gilt eine Schaltung zu bauen. Schließlich werfen die Besucher einen Blick – vom Drehen bis zum CNC-Fräsen – in den Maschinenpark. „Das Highlight ist die Fünf-Achs-Maschine, für die wir ein Programm erstellen“, sagt Stefan Stegner. „Das wird also ein ganz praxisnaher Tag.“ Als Ansprechpartner stehen außerdem die Auszubildenden, die im vergangen Jahr bei Scherdel angeheuert haben, zur Verfügung.

Begabungen finden

Sich selbst zu erkennen, die eigenen Begabungen zu entdecken und das Interesse für technische Berufe zu wecken, das möchte Scherdel mit dem Aktionstag am Freitag erreichen. Auch Stefan Stegner hat sich ein persönliches Ziel gesetzt: „Am Ende des Tages möchte ich Ausbildungsverträge schreiben – dafür bleibe ich auch gerne ein bisschen länger.“ Seit 40 Jahren sei er in der Ausbildung tätig. „Das ist für mich Berufung. Da ich immer mit neuen Charakteren zu tun habe, wird’s auch nie langweilig.“ Dasselbe müsse für die Ausbildung gelten, findet Stegner. Scherdel gönne sich den Luxus, neuen Mitarbeitern eine „Findungsphase“ zuzugestehen. „Dafür haben wir aber auch keine Ausbildungsabbrecher“, sagt Stegner. Wohl aber könne es zu einem Wechsel des Berufsbildes kommen, vielleicht vom Anlagenführer hin zum Mechatroniker.

Nachhaltigkeit großes Thema

Es ist das zweite Mal, dass Scherdel ins Schatz einlädt, um für die Ausbildungsmöglichkeiten im Unternehmen zu werben. Sehr erfolgreich sei die Aktion im vergangenen Jahr verlaufen, sagt Stefan Stegner. Junge Leute ließen sich begeistern, wenn sie merkten, mit ihrer Arbeit etwas verändern zu können. „Ein großes Thema ist Nachhaltigkeit“, erklärt der Schatz-Werkleiter. „Wir versuchen, dem etwa durch so wenig Ausschuss wie möglich oder durch Prozessoptimierung nachzukommen. Dabei sind junge Leute Gold wert, da sie viel unbedarfter an die Sache rangehen.“

Für Freitag hofft er auf viele neugierige Besucherinnen und Besucher. Er ist sich sicher, dass Scherdel jedem, der es will, einen Arbeitsplatz entsprechend der Fähigkeiten und Neigungen bieten kann.

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