Flächenversiegelung und Begrünung
„Die meisten, vor allem kleinere Kommunen blenden die Gefahren, die hinter dem wachsenden Risiko stecken, einfach aus. Das ist fahrlässig“, meint Professor Schmitt. Wo genau es zu Fluten kommen kann, lässt sich laut Günthert nicht vorhersagen. Seine Schlussfolgerung: „Niemand kann sich in Sicherheit wiegen, es kann überall passieren.“ Für Kommunen und Bürger gibt es Empfehlungen. Etwa den Stopp der Flächenversiegelung und Begrünung, wo immer es möglich ist.
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Ganz praktisch ist die Empfehlung, vor Unterführungen, die bei Überschwemmungen besondere Gefahrenquellen darstellen, Ampeln anzubringen. Diese werden dann im Krisenfall auf rot gestellt.
Gefahrenquellen sind Keller und Lichtschächte
Hausbesitzern empfehlen die Experten den Einbau von Rückstausicherungen. Weitere Möglichkeiten: wasserdurchlässige Beläge im Außenbereich, Gründächer, Fassadenbegrünung und anderes mehr. Als Gefahrenquellen gelten fehlende oder nicht funktionierende Rückstausicherungen, Keller, Lichtschächte im Untergeschoss und tiefer gelegte Garagen. Zur Debatte über die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden sagt Günthert: „Alle sollten das Risiko tragen. Denn wir sind eine Solidargemeinschaft.“ Von den 30 Milliarden Euro Schäden an der Ahr und in Nordrhein-Westfalen haben private Versicherungen nur elf Milliarden getragen. Den Rest bezahlte der Staat oder die Eigentümer blieben darauf sitzen.