Stadtrat beschließt einhellig 15 Hektar großes Plangebiet Gewerbegebiet wird deutlich kleiner

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Mit der freien Sicht auf die Plassenburg ist es wohl bald vorbei: Die Stadt plant, bei Melkendorf ein Gewerbegebiet auszuweisen. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die Stadt Kulmbach plant ein neues Gewerbegebiet östlich des Stadtteils Melkendorf. Nach Protesten von Bürgern wird der ursprünglich geplante Umfang jedoch deutlich reduziert. Statt 23 Hektar wird die Fläche jetzt nur noch 15 Hektar umfassen.

 
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Das hat der Kulmbacher Stadtrat am Donnerstag einstimmig beschlossen. Die gewerblich genutzte Fläche soll in Zukunft rund 12,5 Hektar umfassen. Damit ist sie um fast 30 Prozent kleiner als ursprünglich geplant.

Weil die Stadträte viele Bürger als Zuhörer erwarteten, war die Sitzung eigens in den Sitzungssaal der Sparkasse Kulmbach-Kronach verlegt worden. Tatsächlich waren rund 80 Bürger gekommen, um zu hören, was Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) und einzelne Stadträte zu dem Vorhaben zu sagen haben.

Viele Einwände und drei Unterschriftenlisten

Bei der Stadt waren 27 Stellungnahmen zum Plangebiet eingegangen sowie drei Unterschriftenlisten. Die Anwohner fürchten Nachteile für das Landschaftsbild, das Rotmaintal und das Naherholungsgebiet entlang der Mangersreuther Straße, eine Versiegelung des Bodens und die Bedrohung des Lebensraums von Tieren und Pflanzen. Wegen des höheren Verkehrsaufkommens auf der Staatsstraße zwischen Kulmbach und Melkendorf rechnen sie mit Lärm- und Geruchsbelästigungen. Damit einher gehe eine Wertminderung der umliegenden Grundstücke. Deshalb forderten die Gegner die Stadt auf, alternative Standorte zu prüfen beziehungsweise nach Baulücken und Brachflächen in vorhandenen Gewerbegebieten zu suchen. Die Bürger wollten zudem, dass die Stadt ein kleineres Gebiet ausweist.

Stadtrat lenkt ein

Dem ist der Stadtrat nun nachgekommen. Der Stadtentwicklungsausschuss habe eingehend nach Standorten gesucht, sagte Schramm. Im Ergebnis seien nur Flächen entlang der B 85 bei Forstlahm und bei Melkendorf infrage gekommen. Dass die Gewerbeflächen erweitert werden sollten, geht auf einen bereits etwas älteren Antrag der CSU-Fraktion zurück. „Wir sind uns einig, dass wir die Flächen brauchen“, stellte Schramm sachlich fest. Auch die SPD trägt die Entscheidung für ein Baugebiet in Melkendorf mit, wie Landtagsvizepräsidentin Inge Aures betonte. Bereits in ihrer Amtszeit seien dafür Vorentscheidungen getroffen worden. Eine Ausweitung der Flächen in Neuseidenhof sei wegen der dortigen Hochwassergefahr nicht möglich. Die Fraktion lege Wert darauf, dass dort keine Märkte und Spielhallen entstehen, fügte SPD-Stadtrat Ingo Lehmann an. Ralf Hartnack (WGK) befürwortete die Pläne für das Gewerbegebiet. „Man ist immer noch 600 bis 700 Meter von der Wohnbebauung entfernt.“ Weil womöglich mehr Schwerlastverkehr auf die Schauerkreuzung zukomme, sei dafür rechtzeitig nach einer Lösung zu suchen. Michael Pfitzner sagte für die CSU-Fraktion, die Sorgen und Ängste der Bürger seien ernstgenommen worden. „Wir haben jetzt eine Form des Plangebiets, mit der wir weiter arbeiten können.“

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