Bewerbung für 2028 bis 2030 Landesgartenschau in Auerbach?

Brigitte Grüner
Sollte Auerbach den Zuschlag für eine Landesgartenschau bekommen, könnten das Areal um Stadtpark und Stadt- sowie Herrenweiher mit Zuschüssen neu gestaltet werden. Die Stadt wird sich offiziell bewerben. Foto: Brigitte Grüner

Der Auerbacher Stadtrat sprach sich am Mittwoch einstimmig dafür aus, in die Bewerbungsphase zur Ausrichtung einer Landesgartenschau einzutreten. Fraktionsübergreifend sahen die Stadträte eine gute Chance für die Aufwertung von Auerbach.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Auerbach - In ersten Sondierungsgesprächen seien der Stadt durchaus reale Chancen eingeräumt worden, erklärte zweiter Bürgermeister Norbert Gradl, der die Sitzung für den erkrankten Joachim Neuß leitete. Gesucht werden Ausrichter für die Landesgartenschauen (LGS) der Jahre 2028 bis 2030.

Ein Zuschlag an Auerbach hätte einige Vorteile, so Gradl. Investitionen und Planungskosten würden mit 60 Prozent bezuschusst. Auch für gezielte Maßnahmen könnten Fördermittel generiert werden. Wichtig sei zunächst eine Willenserklärung des Stadtrats, damit die Stadtverwaltung das Interesse an die zuständigen Behörden übermitteln und in tiefer gehende Gespräche eintreten kann.

„Der Aufwand in Phase 1 ist überschaubar“, erklärte der zweite Bürgermeister. Es müssen Planunterlagen zusammengestellt werden. Auch Skizzen und grundlegende Überlegungen seien notwendig. Der Schwerpunkt für ein LGS-Gelände wäre im Bereich von Stadtpark sowie Stadt- und Herrenweiher und dem Umfeld. Für den Stadtpark gebe es ohnehin schon Pläne. Vielleicht erhöhe sich durch eine LGS die reale Chance für ein Erholungsgebiet in diesem Bereich, meinte Gradl. Vorgesehen sei auch die Beteiligung der Bürger. In der zweiten Phase wäre der Aufwand für die Stadt wesentlich umfangreicher, werde aber bezuschusst. Ein Abbruch des Verfahrens wäre an dieser Stelle noch möglich.

„Anfangs haben wir noch gestutzt und uns gedacht, dass das Vorhaben womöglich eine Nummer zu groß ist für Auerbach“, gab SPD-Sprecher Edmund Goß zu. Inzwischen kenne die Fraktion die positiven Signale der Organisatoren und sei sich der guten Chancen für Auerbach bewusst. Wenn die Stadt in die nächste Runde kommt, könne man Aufwand und Kosten nochmals abwägen. Die SPD wünsche sich einen breiten Konsens auch bei den Bürgern, so Goß. Den ersten Schritt solle die Stadt nun gehen.

Holger Eckert wusste von vergleichbaren Kommunen, die bereits eine Landesgartenschau ausgerichtet haben. Auch der FW-Sprecher betonte die „große Chance für die Stadt“. Maßnahmen für mehr Freizeitangebote und Infrastruktur, die sich die Stadt alleine womöglich nie leisten würde, ließen sich mit Zuschüssen gut umsetzen. Die Freien Wähler hoffen auf Phase 2 und wollen sich auch einbringen.

Auch Herbert Appl (CSU) wollte sich die Chance nicht entgehen lassen. Seine Fraktion stimme dem Eintritt in Phase 1 zu, zumal hier auch keine Kosten für externe Dienstleistungen anfallen. „Für die CSU ist diese Zustimmung aber noch lange keine Vorentscheidung für den Eintritt in Phase 2“, machte Appl deutlich. Es werde dann wichtig sein zu überlegen, „was bringt es im Verhältnis zu den Kosten?“

Bernd Scheller (Grüne) kündigte ebenfalls seine Zustimmung an. Er sei 2019 bei der Landesgartenschau im mittelfränkischen Wassertrüdingen gewesen. Die Stadt sei deutlich kleiner als Auerbach. Für ihn sei die Neugestaltung von Stadtpark und „Uferpromenade“ am Stadtweiher sehr wichtig, zumal diese Maßnahmen auch in 20 oder 30 Jahren noch nachwirken. Die Kosten müsse man freilich noch abwägen. Zentral sei die Beteiligung der Bevölkerung.

„Wir sind freilich dafür und guter Dinge“, betonte CUU-Sprecher Josef Lehner. Details wie Parkmöglichkeiten oder Eintrittspreise müssten später noch diskutiert werden. Schön wäre es, wenn auch eine Flurneuordnung mit den LGS-Maßnahmen einhergehen könnte. „So wären zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.“ Lehner regte an, auch die Vereine um ihre Ideen und Anregungen zu bitten. Auch eine Einbeziehung des Klostergartens hinter dem Mutterhaus der Schulschwestern solle überlegt werden.

Vorschläge der Bürger und Vereine seien in jeder Phase möglich und erwünscht, fasste zweiter Bürgermeister Norbert Gradl zusammen. CSU-Sprecher Herbert Appl regte die Bildung eines Ausschusses ähnlich wie zur 700-Jahr-Feier an. Der Stadtrat war unisono mit der Bewerbung der Stadt einverstanden. Bis zum 21. Mai muss die Verwaltung das Interesse offiziell bekunden. Damit tritt Auerbach offiziell in die erste Phase des Bewerbungsverfahrens ein.

Ab 2023 werden „Bayerische Landesgartenschauen“ in einem einheitlichen Format ausgetragen und finden jährlich statt. Die Austragungsjahre sind bereits bis zum Jahr 2027 vergeben. Die Schaffung dauerhafter Grün- und Erholungsanlagen aus Anlass der Durchführung einer Gartenschau wird vom Freistaat Bayern finanziell unterstützt. Der maximale Fördersatz liegt bei bis zu 60 Prozent pro Gartenschau. Die gemeinnützige Bayerische Landesgartenschau GmbH steht interessierten Kommunen beratend zur Seite und unterstützt diese schon bei den ersten Beratungsgesprächen bis hin zur Abgabe einer offiziellen Bewerbung.

Bilder