SpVgg reist selbstbewusst zum Angstgegner

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„Wir werden sie sicher nicht herspielen“: Kapitän Kristian Böhnlein (Mitte) und seine Altstädter nehmen das Gastspiel in Seligenporten mit Respekt in Angriff. Foto: Peter Kolb Foto: red

Die Gelegenheit für die SpVgg Oberfranken Bayreuth ist günstig, einen Fluch zu besiegen. Der Fluch heißt SV Seligenporten und fristet als Neuling in der Regionalliga Süd eher das Dasein eines Hinterbänklers als das eines Strebers. Mit diesem Hinterbänkler allerdings hatten die Bayreuther bei ihren zurückliegenden Punktspielauftritten regelmäßige ihre liebe Mühe. Fünf Niederlagen, fünf Unentschieden, kein Sieg – so lautet die traurige Bilanz aus gelb-schwarzer Sicht. Am Samstag um 14 Uhr in Seligenporten wollen die wiedererstarkten Altstädter diese Bilanz schönen. Ein Sieg, weniger soll es nicht sein.

 
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„Es wird Zeit, an dieser Statistik was zu ändern“, findet auch Kristian Böhnlein. Der Altstädter Kapitän weiß aber auch, dass das Gastspiel in der Oberpfalz kein Selbstläufer wird. „Dass wir auch die Seligenportener 4:0 oder 5:0 herspielen, halte ich für komplett ausgeschlossen.“

Mit dieser Einschätzung rennt er bei seinem Trainer Marc Reinhardt offene Türen ein. Der erinnert daran, dass es die Seligenportner waren, die dem souveränen Tabellenführer SpVgg Unterhaching die erste von zwei Punkteinbußen überhaupt beigebracht haben. „Das 0:0 gegen die Unterhachinger sagt schon einiges aus. Ein Spaziergang wird das also definitiv nicht.“

Die Einschätzungen Böhnleins und Reinhardts sind auch statistisch zu belegen. Nach zunächst sechs teils deftigen Pleiten zum Saisonstart – darunter ein 0:12 beim FC Augsburg II – hat das Team von Trainer Florian Schlicker am siebten Spieltag begonnen zu punkten: Das 1:0 beim FV Illertissen war Auftakt einer kleinen Serie mit weiteren zwei Siegen und zwei Unentschieden, die erst am zurückliegenden Spieltag zu Ende ging. Da unterlag der SVS beim FC Ingolstadt II mit 1:2. Ein durchaus möglicher Sieg hätte die Schlicker-Elf mit einem Satz vom vorletzten Rang bis auf den letzten Nichtabstiegsplatz nach oben katapultiert.

"Natürlich ist unser Selbstvertrauen gewachsen"

Von dem Seligenportener Vorhaben, nun mit einem Sieg im Heimspiel diesen psychologisch so wichtigen Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen, weiß man im Altstädter Lager natürlich. Sichtlich beeindruckt ist man davon nicht. Kein Wunder angesichts der zuletzt so deutlichen eigenen Erfolge. „Natürlich ist unser Selbstvertrauen gewachsen“, sagt Kristian Böhnlein, der – angesprochen auf die Ursachen für das 5:0 bei Nürnberg II und das 4:0 gegen Illertissen – zunächst einmal günstige Spielverläufe und lichte Momente seiner Elf nennt.

Groß etwas verändert habe man in der Tat nicht, sagt auch Marc Reinhardt. Allerdings, so fügt er dann noch an, habe die Trainingsausrichtung hin zu mehr spielerischen Momenten und forciertem Offensivspiel, dazu geführt, „dass wir auf jeden Fall mit großer Spielfreude ans Werk gehen – sowohl im Training als auch im Spiel. Man spürt, dass jeder richtig Bock auf Fußball hat.“

Erinnerungen an das Pokal-Debakel

Und den Gegner unterschätzen, werde man aus den oben genannten Gründen sicherlich auch nicht. Was braucht es also noch, um den Funken zu entfachen? Ein Rückblick ins vergangene Jahr wirkt da Wunder. Das Altstädter 0:5-Debakel im Pokal, das damals so weh tat und nach Ansicht Reinhardts „indiskutabel und nur peinlich war“, dürfte jetzt die allerletzte Motivationshilfe liefern.

Verzichten muss der Altstädter Trainer neben dem gesperrten Patrick Weimar (fünfte gelbe Karte) auch auf den an einer Muskelverletzung laborierenden Steffen Jainta.

SpVgg Oberfranken Bayreuth: Berchthold, Hempfling – Böhnlein, Dengler, Hannemann, Horter, Jainta, Kaymaz, Krämer, Makarenko, Özdemir, Renger, Schmitt, Seiter, Strangl, Ulbricht, Weber, Wolf.

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