Und da setzen die beiden Frauen an: Bei jedem der Treffen nehmen sie sich ein Thema vor: Tiere, Farben, Obst, Gemüse, den Körper. Über Reime, Kinderlieder und Fingerspiele wird in der Gruppe versucht, den Wortschatz auf einfache Weise auszubauen. Wortbedeutung, Satzbau, Satztypen, Satzlängen, Grammatik und die Artikulation bestimmter Sprachlaute wie „sch“, „k“, „r“ werden quasi nebenbei geübt.
Der Körper als Klanginstrument
Ein Musikinstrument zu beherrschen, ist nicht notwendig: „Wir machen viel mit dem eigenen Körper: Stampfen, Klatschen, Klopfen, mit der Zunge schnalzen, solche Dinge“, erläutert Sandra Klötzer. „Instrumente lassen wir bewusst außen vor. Singen kann jeder und Kinder haben Freude daran.“ Schließlich sollen die Eltern auch zu Hause ohne Schwierigkeiten weiterüben können. Ob da jeder Ton richtig getroffen werde, spiele keine Rolle.
Bewusste sprachliche Anreize setzen
„Sprachförderung ist immer ein Thema und hier wird sie zum ersten Mal in Kombination mit Musik ausprobiert“, sagt Elsbeth Oberhammer von der Geschwister-Gummi-Stiftung, die für das Programm Fit for Kids zuständig ist. Denn: „Sprachförderung kann nicht früh genug beginnen. Wir versuchen das mit unserem Angebot zu ergänzen.“ Sprachliche Anreize seien für Kinder enorm wichtig. In dem Kurs erhielten die Eltern Tipps, was sie tun können, um die Sprache ihrer Kinder zu verbessern. Einen Besuch beim Logopäden ersetze der Kurs nicht.
Logopädie verfolgt anderen Ansatz
Die Übungen sollen die Sprechfreude des Kindes wecken und es sprachlich stärken. Sprachbarrieren abbauen und das Selbstbewusstsein stärken. „Eine logopädische Behandlung ist etwas völlig anderes“, sagt auch Romy Schubert. Diese würde von einem Kinderarzt verordnet, der die Sprachentwicklung regelmäßig kontrolliere. „Wir richten uns an alle, egal ob die Sprache auffällig ist oder nicht“, sagt Schubert. „Wenn die Eltern meinen, dass etwas nicht stimmt, das Kind zu wenig oder undeutlich spricht, können sie selbstverständlich Fragen stellen.“
Info: Elternabend am Donnerstag, 19.30 Uhr, Zentrum für Familie und Erziehung, Haus 1, Großer Konferenzraum, Schießgraben 7. Fünf Treffen ab 10. November, 15.30 bis 17 Uhr, Goethestraße 3, Kurswerk.