Schon wieder Unglück Frau nach Unfall schwer verletzt

Drei Tage hintereinander kam es im Landkreis zu folgenschweren Verkehrsunfällen. Am Donnerstag krachte es bei Ludwigschorgast.

 
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Ludwigschorgast/Kulmbach - Es sei wie verhext, hat ein Feuerwehrmann am Donnerstagmorgen an der Unfallstelle bei Ludwigschorgast gesagt. So viele schwere Unfälle in so kurzer Zeit habe es im Landkreis Kulmbach schon lange nicht mehr gegeben. „Und das alles kurz Weihnachten“, kommentierte der ehrenamtliche Helfer. Er musste binnen drei Tagen schon das zweite Mal bei Ludwigschorgast bei einem Verkehrsunfall helfen. Insgesamt war es zwischen Dienstag und Donnerstag zu drei schweren Unglücken auf den Straßen im Landkreis gekommen. Ein Mensch hat dabei sein Leben verloren, sechs weitere wurden zum Teil schwer verletzt.

Erst am Dienstag hatte sich auf der B 289 in Richtung Kupferberg eine heftige Kollision zweier Fahrzeuge zugetragen. Zwei Menschen erlitten schwere Verletzungen, als ihre Autos an der Einfahrt nach Ludwigschorgast frontal zusammenstießen. Am Mittwochnachmittag hatte es dann auf der B 85 bei Rohr massiv gekracht. Ein Auto war etwa um 16 Uhr beim Überholen in hohem Tempo frontal gegen einen Lastwagen gekracht. Über mehr als 200 Meter lagen die Fahrzeugtrümmer des Mercedes auf der Straße verteilt. Der Aufprall war so schwer, dass an dem Lkw eines der Vorderräder abgerissen wurde. Ein 31-jähriger Mann hat bei einem Frontalzusammenstoß sein Leben verloren, sein Beifahrer wurde schwer verletzt, der Lkw-Fahrer erlitt einen Schock.

Stundenlang war die Strecke zwischen Kulmbach und Neudrossenfeld wegen des Unglücks gesperrt. Bis in die Nacht hinein dauerten die Untersuchungen eines Sachverständigen und die Bergung der schwer beschädigten Fahrzeuge. Allein 75 Feuerwehrleute waren an der Unfallstelle im Einsatz, dazu kamen zahlreiche Helfer des THW und der Rettungsdienste. Zwei Notärzte versorgten die Verletzten. Erst gegen 0.45 Uhr in der Nacht zum Donnerstag konnte die Polizei die Straße wieder freigeben. Bis dahin musste der Verkehr von Feuerwehrleuten örtlich umgeleitet werden. Vor allem im Berufsverkehr war es am Abend zu Störungen auf der viel frequentierten Bundesstraße gekommen.

Am Donnerstagfrüh kam es dann schon wieder zu einem schweren Unglück. Wieder hat es bei Ludwigschorgast gekracht. Wieder mussten Polizei, Rettungsdienste und die Feuerwehren ausrücken. Wieder wurden Menschen verletzt. Die Unfallstelle war nur wenige hundert Meter von dem Ort entfernt, zu dem die Retter erst am Dienstag ausrücken mussten. Der Einsatzort diesmal: Die Kreuzung der Bundesstraßen 289 und 303 zwischen Untersteinach und Ludwigschorgast.

Im morgendlichen Berufsverkehr wollte eine 57-jährige Frau aus dem Landkreis Kulmbach aus Richtung Kupferberg kommend nach links auf die B 303 abbiegen. Nach Zeugenaussagen missachtete sie dabei die Vorfahrt eines aus Richtung Ludwigschorgast kommenden Mercedes Sprinter, heißt es im Polizeibericht. „Der 59-jährige Fahrer aus Bayreuth konnte den Zusammenstoß mit dem Ford der Frau nicht mehr verhindern“, sagt der Stadtsteinacher Polizeichef Georg Löffler, der selbst an die Unfallstelle gekommen war. Löffler berichtet, dass die Frau bei dem Unfall schwere Verletzungen erlitten hat. Die Ludwigschorgaster Feuerwehr musste die Verletzte aus ihrem schwer beschädigten Ford befreien. Rettungskräfte brachten die Frau nach der Erstversorgung an der Unfallstelle ins Kulmbacher Klinikum. Der Fahrer des Mercedes Sprinter beklagte eine leichte Handverletzung.

Nach der Unfallaufnahme durch die Polizei Stadtsteinach reinigten die Straßenmeisterei Kulmbach und die Feuerwehr die Unfallstelle. Betriebsstoffe und Wrackteile beider Fahrzeuge hatten sich großflächig über die Fahrbahn verteilt.

Während der Unfallaufnahme und der Bergung der Fahrzeuge waren beide Bundesstraßen im Bereich der Unfallstelle für gut eine Stunde total gesperrt. Es kam zu Behinderungen in der morgendlichen „Rushhour“. Während die meisten Autofahrer auf der Straße wendeten und ihr Ziel auf Umwegen erreichten, gab es für die Lkw diese Option nicht. Die Fahrer mussten warten, bis die Strecke wieder frei war. Fahrzeugkolonnen stauten sich in beiden Fahrtrichtungen.

Bei dem Sprinter mit einer Zulassung aus dem Hofer Bereich handelte es sich um ein Spezialfahrzeug für Arzneimitteltransporte, das mit entsprechenden Kühlsystemen ausgestattet ist. Die Transportfirma konnte sehr schnell ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung stellen, sodass die Medikamente ohne Schaden umgeladen und weitertransportiert werden konnten.

Die Stadtsteinacher Polizisten schätzen den Schaden an den beteiligten Fahrzeugen auf mindesten 50 000 Euro.

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