Spendenlauf bringt 15.260 Euro Kanzer Kinder laufen für Flüchtlinge

Sie laufen Runde für Runde, holen sich Stempel ab – und sammeln Geld, das doppelt für den guten Zweck eingesetzt werden soll. In St. Johannis haben 176 Grundschulkinder den letzten Schultag vor den Ferien zum Lauf-Tag für den guten Zweck gemacht: Sie erliefen Spenden für ihre Mitschüler aus der Ukraine, aber auch für ein deutliches Plus an Verkehrssicherheit. Am Ende kommt eine unglaubliche Summe zusammen.

 
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Kanz hilft zamm. Das wird mehr als deutlich bei dem Spendenlauf am Freitag, mit dem die 176 Grundschüler – und ein paar Eltern, die mitlaufen – auf unglaubliche 4129 Runden Spenden in Höhe von 15.260 Euro sammeln, um ukrainische Kinder und deren Mütter unterstützen zu können, die vor dem Krieg Russlands gegen ihr Land geflüchtet sind und rund um St. Johannis, vor allem aber im Waldhotel Stein eine neue Heimat auf Zeit gefunden haben. Das ist die eine Hälfte, für die Spenden erlaufen werden.

Sport und Verkehrssicherheit

Der andere Teil fließt, wie Rektorin Katja Färber sagt, in die Anschaffung von Scootern. „Wir wollen einen Klassensatz davon anschaffen, denn im Winter hatte eine Kollegin die Idee, in der Turnhalle einen Parcours aufzubauen, mit dem der sportliche Ansatz ebenso gefördert werden kann wie die Verkehrssicherheit“, wie Katja Färber sagt.

Ein Gemeinschaftswerk der Kanzer

Der Spendenlauf aber ist ein Gemeinschaftswerk der Kanzer: Der Sportverein TSV 07 St. Johannis stellt nicht nur das Gelände zur Verfügung, wie der Jugendleiter Stefan Pausch im Gespräch mit dem Kurier sagt: „Zwölf Fußballer – Trainer, Spieler aus der ersten Mannschaft – haben sich freigenommen, um den Platz herzurichten, haben den Kurs gesteckt“, sagt Pausch.

Und laufen als Führungstrio auch mit, um den Grundschülern den Weg durchs Gelände ein bisschen leichter zu machen auf der 400 Meter langen Runde über den Rasen- und den etwas oberhalb gelegenen Hartplatz. Wieder andere Vereinsmitglieder stehen am Grill oder schenken Getränke aus.

Der Erlös aus den Verkäufen – wie von den vielen Kuchenspenden der Eltern – fließt ebenso in die Spendensumme mit ein wie die Spenden von Grundig oder D und Z Bau, die für die Kinder die Runden-Patenschaft übernommen haben, die keinen Sponsor aus dem familiären Umfeld gewinnen konnten.

Alle packen mit an

Kanz hilft zamm – das zeigt sich nicht nur bei der gemeinschaftlichen Organisation, denn die Feuerwehr hat zum Beispiel die Biertisch-Garnituren angeliefert. Sondern auch und gerade bei der Aufnahme der Menschen aus der Ukraine. Uschi Aschoff, die Pfarrerin aus St. Johannis, sagt im Kurier-Gespräch, dass nach ihren Informationen aktuell „rund 100 Frauen und Kinder hier leben.

Und es kommen immer noch Flüchtlinge an, weil ihre Häuser zerbombt wurden, oder weil die medizinische Versorgung zusammenbricht“, sagt die Pfarrerin. „Oft fehlt es in den ersten Tagen an Kleinigkeiten.“

Etwa 40 Personen ist nach Aschoffs Worten der Helferkreis groß, der bei alltäglichen Problemen einspringt, mit den geflüchteten Frauen und ihren Kindern einkaufen fährt, Übersetzungshilfe bei den Produkten in den Regalen leistet und vieles mehr. „Eine wunderbare Aufnahme finden die Leute aber gerade in den Sportvereinen. Ob es die Fußballer sind oder die Basketball, da wird Tolles geleistet. Bayreuth zeigt sich in dieser Situation wirklich mehr als freundlich“, sagt Uschi Aschoff.

Deutlich mehr Spenden als erwartet

Die Spendensumme von 15.260 Euro, die am Freitagmittag feststeht, ist deutlich höher als der Fördervereinsvorsitzende Rainer Klamt erwartet hat, und geht erst einmal auf das Konto des Fördervereins und wird dann aufgeteilt, um die ukrainischen Kinder und ihre Mütter unterstützen zu können. Eine Form der Unterstützung könne auch die sein, sagt Katja Färber, dass „Kinder, die sich das nicht leisten könnten, nächstes Jahr, wenn die dritten und vierten Klassen zum ersten mal gemeinsam ins Schullandheim fahren, ganz normal mitfahren können“.

Um Gemeinschaft zu erleben, wie sie in St. Johannis ganz normal funktioniert.

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