Bayern startet bereits im März mit Bezahlkarte
Ungeachtet des neuerlichen Streits im Bund soll in Bayern im März in vier Kommunen die neue Bezahlkarte für Asylbewerber in einem Modellprojekt an den Start gehen. "Wir haben heute den Zuschlag für die Bezahlkarte für Asylbewerber erteilt, die Ausschreibung ist abgeschlossen", sagte Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU) in München. Damit könne die Karte in den vier ausgewählten Pilot-Kommunen, den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Traunstein, Günzburg und der kreisfreien Stadt Straubing ab März getestet werden. "Wir sind damit voll im Zeitplan." Der genaue Termin für die Einführung steht noch nicht fest.
Vorausgegangen war dem Zuschlag eine europaweite Ausschreibung des Innenministeriums, bei der sich den Angaben zufolge das Unternehmen Paycenter aus Freising habe durchsetzen können. Um die Testphase rasch starten zu können, habe das Innenministerium die Testkommunen und die beteiligten kommunalen Spitzenverbände parallel zum Vergabeverfahren eng beteiligt. In allen anderen Kommunen im Land bleibt es bei der bisherigen Praxis. Nach Angaben des Innenministeriums ist der bayernweite Roll-Out für das zweite Quartal 2024 geplant - also bis spätestens Ende Juli.
Kirchner betonte, dass sich die bayerische Bezahlkarte stark von der Hamburger Version unterscheide: "Die Hamburger Bezahlkarte, die letzte Woche für Schlagzeilen sorgte, ist nicht die Karte, die wir wollen." Diese ermögliche nämlich in Gemeinschaftsunterkünften untergebrachten Asylbewerbern eine hundertprozentige Barabhebung.