Schwierige Schwangerschaften
Bei dem gräflichen Paar soll die Affäre zur Ehekrise geführt haben, zur einzigen übrigens, soweit man weiß. Dass Sophie anschließend öffentlich erklärt, die Gerüchte, ihr Gatte sei homosexuell, seien falsch, sorgt ebenfalls für Befremden. Es folgt der konsequente Rückzug ins Privatleben. Eine tragende öffentliche Rolle wird der Gräfin von den übrigen Royals wohl nicht mehr zugetraut. Zunächst zumindest nicht.
Sophie bleibt gebeutelt. Ende 2001 überlebt sie eine Eileiterschwangerschaft nur knapp: „Das war so ziemlich das Schmerzhafteste, was man sich vorstellen kann“, sagt sie später. 2003 erwartet sie dann Tochter Louise. Auch diese Schwangerschaft ist kompliziert, das Kind muss per Notkaiserschnitt geholt werden. 2007 vervollständigt Sohn James das späte Familienglück – und plötzlich wandelt sich das Image der Gräfin.
Wichtige Stütze der Queen
Heute nimmt man sie als bodenständig und bescheiden wahr, als liebevolle Ehefrau und Mutter. Es kommt gut an, wenn sie Dinge sagt wie: „Meine Kinder gehen auf eine normale Schule, sie übernachten gern bei Nachbarskindern, und am Wochenende machen wir gemeinsam Ausflüge.“ Klar sei es nicht üblich, dass die Oma in einem Schloss wohne: „Aber wenn Louise und James sie besuchen, ist sie einfach Granny.“
Da Sophies und Edwards Wohnsitz, das prächtige Anwesen Bagshot Park, nur einen Steinwurf von der Queen-Residenz Schloss Windsor entfernt liegt, verbringt sie über die Jahre viel Zeit mit ihrer Schwiegermutter, teilt mit ihr unter anderem die Liebe für lange Spaziergänge. Nach dem Tod von Prinz Philip wird sie ihr zur wichtigen Stütze.
Schirmherrin von 80 Stiftungen
Den Royals geht spätestens jetzt auf, dass sie mit der stets strahlenden und dennoch zurückhaltenden Sophie punkten können. Zumal, da nach dem Umzug von Prinz Harry (38) und seiner Frau Meghan (41) in die USA plötzlich Arbeitskräfte fehlen.
Und tatsächlich: Auf Sophie ist Verlass. Inzwischen ist sie Schirmherrin von mehr als 80 Stiftungen von den Blinden Kriegsveteranen bis zur Organisation für Frauengesundheit, wo sie sich frühzeitig für Themen wie die Wechseljahre starkmachte. War sie bisher im Stillen fleißig, ordnete sich unter, machte niemandem das Rampenlicht streitig, könnte sich dies nun ändern: Sophie wird künftig in der ersten Reihe stehen – und zeigen, wie wichtig sie für ein positives Bild der Monarchie ist.
Von der Bürgerlichen zur Gräfin
Herkunft
Die Gräfin von Wessex wurde am 20. Januar 1965 als Sophie Rhys-Jones in Oxford geboren und wuchs in bürgerlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater Christopher Bournes Rhys-Jones (91) war Reifenhändler, die Mutter Mary Rhys-Jones (1934–2005) war Sekretärin. Sophie hat einen zwei Jahre älteren Bruder, David Bournes Rhys-Jones. Er arbeitet in einem Bestattungsinstitut.
Königsfamilie
1993 lernte sie bei einem Tennisturnier Prinz Edward kennen, den jüngsten Sohn der Queen. 1999 heiratete das Paar – anders als die anderen Queen-Kinder in kleinem Stil auf Schloss Windsor. Die beiden führen bis heute eine skandalfreie Ehe und haben zwei Kinder: Louise (18) und James (14). Im Alltag nennt sich die Gräfin meist nur Sophie Wessex.