Solidarität mit Ukrainern „Hoffen auf ein Ende des sinnlosen Blutvergießens“

Eine Demonstrantin gegen den Krieg in der Ukraine: Eingehüllt in die Flagge der Ukraine steht sie vor dem Bundeskanzleramt, am Tag, als die Ukraine von russischen Streitkräften angegriffen wurde. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Universität Bayreuth unterhält Beziehungen in alle Welt. Zu den zahlreichen internationalen Partnern gehören mehrere Hochschulen und Ausbildungszentren. Die Bestürzung über die russische Invasion und zugleich die Solidarität mit dem osteuropäischen Nachbarstaat sind groß.

 
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Bayreuth - Die Universität Bayreuth ist eine internationale Hochschule mit weltweiten Verbindungen. „Wir haben aktuell vier Partnerunis in der Ukraine“, teilt Sprecherin Anja-Maria Meister auf Nachfrage mit.“

Vereinbarung über den Austausch von Studenten und Hochschulangehörigen wurden getroffen und erste Beziehungen geknüpft. An der Uni Bayreuth selbst sind gegenwärtig (Stand Wintersemester 21/22) sechs wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus der Ukraine tätig. Unter den Studierenden sind derzeit 28 mit ukrainischer Staatsangehörigkeit.

Sorge um das Wohl und Leben der Ukrainer

Über die sozialen Medien sei am Tag des russischen Angriffs eine Stellungnahme verbreitet worden, ergänzte Angela Danner, Leiterin des Bereichs Corporate Identity. Die Universität drückt darin ihre Anteilnahme und gleichzeitig ihre Sorge über das Schicksal der Ukrainer aus.

„Die Universität Bayreuth ist bestürzt über den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine. Dieses Vorgehen widerspricht allen Grundsätzen von Frieden, Freiheit, Weltoffenheit, Toleranz und Völkerverständigung, für die wir als Universität Bayreuth eintreten“, heißt es darin. „Wir sind besorgt um das Wohl und Leben der ukrainischen Bevölkerung. Wir stehen solidarisch an deren Seite und sind in unseren Gedanken besonders bei unseren ukrainischen Studierenden und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unserer ukrainischen Partneruniversitäten.“ -

Das sind die Yurii Fedkovych Chernivtsi National University, die Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw, die Lviv Polytechnic National University und die Ukrainische Katholische Universität. „Wir hoffen auf ein baldiges Ende des sinnlosen Blutvergießens und eine Rückkehr zu friedlichen Verhandlungen und gewaltfreien Konfliktlösungen.“ -

Weiterbildung von Hochschullehrern

Bayreuther Forscher und Forscherinnen sind nach eigenen Angaben der Universität zudem in das Projekt „Learnopolisplus“ vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und des Bundesforschungsministeriums integriert. Die Universität Bayreuth, die Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw, die Nationale Wasyl-Stus-Universität Donetsk und die Nationale Pädagogische Universität Ternopil erarbeiten gemeinsam Massive Open Online Courses (MOOCs). Dabei geht es um die Weiterbildung von Hochschullehrern zu den Themen „Internationale Zusammenarbeit“, „Inklusion“ und „Medienproduktion im Fremdsprachenunterricht“.

Im Rahmen des europäischen Programms Erasmus plus wird ein Projekt zwischen der Ukrainischen Katholischen Universität und der Universität Bayreuth gefördert mit dem Titel „Mobilität mit Partnerländern“. Am Fortbildungszentrum für Hochschullehre der Universität Bayreuth wird außerdem das Erasmus plus-Projekt „Utterly“ koordiniert, bei dem einheitliche Kompetenzstandards und Zertifizierungsprozesse für die Weiterbildung von Hochschullehrern sowie „Centers of Teaching Excellence“ an acht ukrainischen Partneruniversitäten etabliert werden sollen.

„Ein zutiefst bedrückender Tag“

In einer Stellungnahme verurteilte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Dr. Peter-André Alt den russischen Überfall auf die Ukraine scharf. „Dies ist ein zutiefst bedrückender Tag. Unsere Solidarität gilt der gesamten ukrainischen Bevölkerung und vor allem unseren hochschulischen Partnern. Wir sind in großer Sorge um das Leben und Wohlergehen der ukrainischen Wissenschaftler:innen und Studierenden. Die deutschen Hochschulen werden ihnen im Rahmen ihrer Möglichkeiten beistehen.“

Absehbar sei bereits jetzt, dass diese Entwicklungen den deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen schweren Schaden zufügen werden. „Wir werden entsprechende Konsequenzen eingehend prüfen müssen.“

Die HRK will im Verbund der Wissenschaftsorganisationen – insbesondere mit dem DAAD – und in Abstimmung mit der Bundesregierung die Möglichkeiten zur Fortführung und Gestaltung der Hochschul- und Wissenschaftsbeziehungen zur Ukraine und Russland ausloten.

8200 ukrainische Studierende in Deutschland

Der Krieg trifft die deutsch-ukrainische Hochschulbildung schwer, so die HRK. Die Ukraine gehöre zu den wichtigen Herkunftsländern unter den internationalen Studierenden in Deutschland. Im Sommersemester 2021 studierten über 8200 ukrainische Studierende an deutschen Hochschulen. Derzeit gibt es 257 Kooperationen mit der Ukraine, an denen 113 deutsche und 89 ukrainische Hochschulen beteiligt sind.

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