Sogar Sieg greifbar Haspo holt Punkt gegen Titelanwärter

Außergewöhnlich stark prägte David Schreibelmayer (Mitte) das Bayreuther Angriffsspiel. Von den 26 Haspo-Treffern erzielte der Spielmacher allein 15. Foto: Peter Kolb Foto: copyright-sample

HANDBALL. In einem packenden Derby hat Haspo Bayreuth auch das dritte Saisonspiel in der Männer-Bayernliga ungeschlagen überstanden und einem Titelanwärter einen Punkt abgenommen. Trotz dieser Bilanz war man mit dem 26:26 (13;12) gegen HSC Coburg II aber nicht ganz glücklich, denn bei einer 19:13-Führung war man sogar einem Sieg gegen den Favoriten schon sehr nahe gekommen.

 
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Von Beginn an entwickelte sich ein intensives, aber stets faires Derby mit zwei spielerisch guten Mannschaften, die der stimmungsvollen Kulisse eine Partie auf hohem Bayernliga-Niveau boten. Nach anfänglichem Rückstand (2:3, 3:5) fanden die Bayreuther nach und nach besser ins Spiel und drehten das 6:7 in eine 9:7-Führung. Auch die Abwehr mit einem dahinter gut haltenden Torwart Nick Tornow fand nun immer mehr Zugriff auf die Gäste. Doch auf der anderen Seite war Fabian Apfel im Coburger Tor ebenso gut aufgelegt und verhinderte eine höhere Haspo-Führung vor der Pause. So blieb es jederzeit spannend, und die Hausherren gingen mit hauchdünnem Vorsprung in die Kabine.

In Durchgang zwei starteten die Bayreuther furios. In der Abwehr agierten sie sehr aggressiv und variabel in ihrer offensiven 3-2-1-Formation und vorne nutzten sie ihre Chancen zum größten Teil konsequent. Besonders Spielmacher David Schreibelmayer übernahm immer wieder Verantwortung und avancierte letztlich mit starken 15 Toren zum erfolgreichsten Torschützen. HSC-Trainer Ronny Göhl sah sich nach zehn Minuten ohne ein Tor seiner Mannschaft beim Stand von 18:12 zu einer Auszeit gezwungen – und das war der Startschuss für die Coburger Aufholjagd. Zwar spielten die Gastgeber vorne weiterhin ansehnlich und kamen zu guten Chancen, doch ein ums andere Mal scheiterten sie an Torwart Apfel, der wesentlich dazu beitrug, dass der Haspo-Vorsprung Tor um Tor schmolz. Auch in der Defensive ließ Haspo nun die vorherige Aggressivität vermissen. Zudem agierte Coburg im Angriff oft mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torwarts und spielte diese Situationen gut aus.

Über 15:20 und 18:21 arbeitete sich die Zweitliga-Reserve schließlich beim 22:22 (53.) zum ersten Ausgleich seit dem 10:10 heran, und 50 Sekunden später ging sie sogar in Führung. In der Schlussphase war dann Spannung pur geboten. Coburg legte weiterhin vor, und Haspo vergab beim Stand von 25:26 die Chance auf den Ausgleich. Im Gegenzug bekamen die Gäste einen umstrittenen Siebenmeter zugesprochen, den der glänzend reagierende Nick Tornow gegen den wenig auffälligen Torjäger Andreas Wolf (2) jedoch parierte. So bekamen die Bayreuthern nochmals die Chance zum Ausgleich und nutzten sie durch Schreibelmayer. In den verbleibenden 37 Sekunden verteidigte Haspo so gut, dass die Coburger keine Wurfchance mehr herausspielen konnten, so dass unterm Strich die insgesamt wohl gerechte Punkteteilung stand.

„Wir haben eine über weite Strecken sehr gute Leistung gezeigt, sodass wir uns über den Punktverlust ärgern“, fasste Haspo-Trainer Marc Brückner zusammen. „Als Coburg wieder herangekommen ist, haben wir vorne die letzte Konsequenz vermissen lassen und den Gegner somit wieder stark gemacht. Wir haben es verpasst, den Sack früher zuzumachen und noch deutlicher davonzuziehen.“ Nach einem spielfreien Wochenende trifft Haspo am 7. Oktober beim TV Erlangen-Bruck gleich auf den anderen Absteiger aus der 3. Liga.

Haspo Bayreuth: Hennig, Tornow – Nicola (3), Schreibelmayer (15/4), Fehring (2/1), Berthold, Berghammer (1), Luber, Saborowski, Elschner (2), Meyer-Siebert (4), Wopperer, Goeritz, Müller. ⋌ds

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