Es ist die Generation, die sich jetzt Sorgen um ihre Eltern macht. 75, 80 Jahre sind die Mütter und Väter nun alt, viele von ihnen meistern ihr Leben selber. Nur helfen sollte man ihnen dabei, meint auch die Sozialpädagogin Bettina Wurzel, Behindertenbeauftragte der Stadt Bayreuth. Handgriffe an der Badewanne, erhöhte Toilettensitze, Rampen statt Trappen vor Eingangstüren, Sitzgelegenheiten, die eine Verschnaufspause ermöglichen, breitere Türöffnungen - meist ohne allzugroßen Aufwand kann man eine Wohnung für ältere Menschen umrüsten. „Wenn man plant, eine Wohnung zu sanieren, sollte man gleich ans Alter denken“, sagt sie. Sie stellt aber auch klar, dass die neue Beratung nur die Richtung angeben kann: „Wir bieten keine Bauberatung an, wir sagen, wie man im Alter wohnen kann.“ Tipps zur Förderung und Ratschläge für kleine Maßnahmen zur Umrüstung der Wohnung - das kann die Beratung leisten.
Am Ende könnten alle etwas davon haben. Die Älteren, weil sie in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können, ohne vom Leben ausgeschlossen zu sein; die Gesellschaft, die die Wucht der demographischen Lawine etwas abfedern kann; und die Kinder, die zumindest einen Teil der Pflegekosten einsparen können. „Bei 3000, 4000 Euro Kosten im Monat kann es sein, dass man nach zwei Jahren den Gegenwert eines Hauses ausgegeben hat“, sagt Wolff. Noch jemand hat bereits großes Interesse am Bayreuther Konzept für Wohnen im Alter angemeldet - die Handwerker. Sie würden vom Trend zu altersgerechten Wohnungen profitieren. „Für die Handwerker ist das ein Beschäftigungsprogramm“, sagt Wolff.
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