Schmid kann Skifahren - das wussten die Konkurrenz und die Verantwortlichen im Deutschen Skiverband (DSV) schon lange. Nur Schmid, der in der Vergangenheit auch mit dem Epstein-Barr-Virus zu kämpfen hatte, schien von der eigenen Leistung nicht immer vollkommen überzeugt. „Er hat teilweise nicht das Selbstvertrauen, dass er sich auch selber gut einschätzt“, befand Bundestrainer Schwaiger. Spätestens jetzt sollte Schmid es haben. Nach WM-Bronze und Olympia-Silber im Team funkelte es diesmal golden um seinen Hals. Und er alleine ist dafür verantwortlich. Bei der WM in Cortina d’Ampezzo 2021 hatte er im Parallelrennen noch den undankbaren vierten Platz belegt.
Schmid will genießen
Und was bedeutet Schmids Erfolg nach zuvor ernüchternden WM-Tagen in Frankreich, in denen die Speed-Riege leer ausgegangen war, nun für das deutsche Team? „Jetzt ist zumindest mal der Druck weg. Man kann sich vorstellen, was das für alle, die hier mitarbeiten, für eine extreme Erlösung ist“, sagte Alpindirektor Wolfgang Maier.
Für Schmid ist alles, was jetzt noch kommt, Zugabe. Einfach nur genießen. Der Druck ist weg. Keine wirklich schlechten Vorzeichen für seine Paradedisziplin Riesenslalom. „Er hat sicher mega Selbstvertrauen jetzt“, mutmaßte Schwaiger. Im Riesentorlauf am Freitag kann Schmid sein WM-Märchen in Frankreich um ein Kapitel erweitern. Auch Straßer dürfte dann wieder an der Bande stehen - und auf den nächsten Sprung in Schmids Arme vorbereitet sein.