Die gute Nachricht aus deutscher Sicht war, dass die Mannschaft nach Aussetzern gegen Island und Österreich ihr Tempospiel weitestgehend wiedergefunden hatte. Sebastian Heymann vollendete gleich zwei Angriffe sehenswert, Rune Dahmke hingegen scheiterte kläglich. Ungarn war immer wieder aus dem Rückraum erfolgreich.
Beide Teams agierten alles andere als souverän. Sowohl die Ungarn als auch der EM-Gastgeber leisteten sich phasenweise haarsträubende technische Fehler. DHB-Sportvorstand Axel Kromer zeigte sich dennoch zufrieden zur Halbzeit. „Jetzt haben wir richtig Spielfluss drin und machen tolle Rückraumwürfe. Wenn wir weiterhin so angreifen dann sieht es wirklich gut aus“, befand der 47-Jährige.
Deutschland kommt frischer aus der Kabine
Deutschland kam deutlich frischer aus der Kabine und nahm die vielen Fehlpässe der Ungarn dankend an. Als das DHB-Team immer selbstbewusster auftrat und mit 20:17 in Führung ging, nahmen die Osteuropäer die erste Auszeit. Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine vier Minuten gespielt.
Das DHB-Team lief nun heiß. Gislason ballte an der Seitenlinie die Fäuste, Spielmacher Juri Knorr rüttelte sich selbst mit Schlägen auf die Brust wach und Dahmke heizte den Zuschauern ein. In der 39. Minute durfte auch der bis dahin enttäuschende Wolff über seine erste Parade jubeln.
Rund 13 Minuten vor Spielende hatte Deutschland erstmals eine komfortable Fünf-Tore-Führung (27:22). Diesen Vorsprung gab das DHB-Team nicht mehr her und erarbeitete sich so im Kampf um das letzte Halbfinal-Ticket der Gruppe I die bestmögliche Ausgangsposition.