Geradlinig und gerecht
Geradlinig und gerecht, so möchte Aures sein, wie ihr Vater, selbst einst Kommunalpolitiker, den sie als ihr Vorbild bezeichnet. „Ich bin vorlauter, er war sachlicher.“ Seit den 70er Jahren engagiert sie sich in der SPD. Und es gab Höhen und Tiefen. Doch die Angriffe seien vom politischen Gegner gekommen, nicht aus den eigenen Reihen. Deshalb macht sie weiter, arbeitet 14 Stunden täglich und gönnt sich nur am Sonntagabend eine Auszeit.
Letzte Station Kulmbach, Gasthof Geuther, 65 Jahre Kraftfahrerschutzvereinigung. Inge Aures nutzt die Gelegenheit, sich zu Hause umzuziehen. Trotz ihres „schweißtreibenden Berufs“, wie sie selbst sagt, will sie frisch aussehen. Sie wählt ein fliederfarbenes Oberteil und eine weiße Hose. „Ich liebe kräftige Farben“, sagt Aures und fügt mit einem Lausbubengrinsen hinzu: „Da hebe ich mich wenigstens ab von den ganzen Krawattenträgern.“ Sie hat Gastgeber Reinhardt Baumgartner versprochen, bis zum Schluss zu bleiben. Obwohl sie noch zum Dorffest nach Gumpersdorf will. Also bleibt sie, spricht über marode Straßen und Brücken in Oberfranken, gratuliert den Jubilaren.
Dann rafft sie ihre Taschen zusammen, steuert zum Ausgang. „Ich fahre jetzt doch noch nach Gumpersdorf.“ Sie hat ja noch gut eine Stunde bis zum Empfang der Delegation aus Rust im Kulmbacher Rathaus.