Die Umfragerergebnisse: An mangelender Mobilität liegt es nichtz, dass die Trockauer unbedingt einen Dorfladen brauchen. Die meisten haben einen Führerschein, die meisten haben einen fahrbaren Untersatz. Aber der Bedarf nach lokalen und regionalen Produkten ist sehr ausgeprägt, so eine Erkenntnis aus der Umfrage. Ein Apothekendienst, eine Paket- und eine Lottoannahmestelle stehen auf der Wunschliste auch ziemlich weit oben. Und, für Volker Hahn etwas überraschend: Viele hätten da gerne auch ein Pizzeria-Angebot.
Hoher Anspruch an Öffnungszeiten
Was für Hahn letztlich vor allem zählt: „90 Prozent der Befragten würden hier auch regelmäßig einkaufen.“ Und zwar zwischen 6 und 18 Uhr, am Samstag von 6 bis 14 Uhr – der Anspruch an die Öffnungszeiten ist also ziemlich hoch.
Kritisches Nachhaken: Rechnet sich ein Dorfladen für Trockau mit seinen 750 Einwohnern wirklich? Wie viel Personal braucht man? Was kostet dieses Personal? Denn mit dem Ahorntal zum Beispiel könne man Trockau nicht vergleichen, hieß es aus der Runde. Volker Hahn widersprach.
Er verwies auf den Dorfladen in seiner Heimatgemeinde im Landkreis Sesslach, den er selbst mit aufgebaut hat und der sehr wohl mit Trockau vergleichbar sei. Dort betragen die Tageseinnahmen zwischen 1100 und 1200 Euro.
Auf Mindestlohnniveau
Das reiche aus, um in den schwarzen Zahlen zu bleiben. Wobei die Mitarbeiter sicher auf Mindeslohnniveau bezahlt würden, „mehr geht da nicht am Anfang“. Wobei man die Beschäftigten - Hahn geht von einem Marktleiter in Vollzeit und vier bis fünf Teilzeitkräften aus - in der Regel am Erfolg beteilige. Sprich: Läuft der Laden gut, verdienen sie auch mehr.
Wie es weitergeht: Auch das ist ein Riesenerfolg, sagt Hahn: Bisher liegen finanzielle Zusagen der Bürger für knapp 27.000 Euro vor. Deutlich mehr als sonst nach einer ersten Befragung, „das war auch im Ahorntal weniger“. Das genüge natürlich nicht, jetzt müsse man weiter werben und auch Firmen ansprechen.
Da zahlt auch die EU
Zuschüsse aus EU-Töpfen und von der Städtebauförderung werde es sich geben, „keiner, der eine Einlage zahlt, wird nachschießen müssen, das ist ausgeschlossen“, so Hahn.
Rechtsform noch offen
Nach dem klaren Votum der Runde pro Dorfladen wird sich der Vorstand des Fördervereins in den nächsten Wochen mit der Rechtsform beschäftigen, unter der dieser Dorfladen betrieben werden soll, kündigte Hans Hümmer an. Und noch vor den Sommerferien soll dann eine weitere Informationsveranstaltung stattfinden.