Selb - Mehr Einwohner. Mehr Einpendler. Mehr Arbeitsplätze. Investitionen kleiner Firmen. Investitionen großer Firmen. Millioneninvestitionen. Hidden Champions. Wachstum: Wenn man Nadja Hochmuth so sprechen hört, dann könnte man glatt vergessen, wo man sich gerade befindet. Nämlich im Rathaus eines Ortes, dessen vier Buchstaben S-E-L-B in den vergangenen Jahren geradezu als Synonym für ein hässliches Wort standen - Krise. Der ganze Landstrich im Nordosten Bayerns war Ende der 1990er-Jahre ins Taumeln geraten wegen der Porzellankrise. Porzellanfabriken schlossen, renommierte Unternehmen versanken im Nichts. Und Selb war so etwas wie die Hauptstadt der Krise, eine Art Epizentrum. Die Große Kreisstadt verlor zwischen 1990 und 2005 fast 40 Prozent der Arbeitsplätze und schrumpfte als Folge davon zwischen 1990 und 2015 um fast 25 Prozent ihrer Einwohner.