Bereits am Tag vor ihrem großen Triumph hatte Köhler ihre Ausnahmeform angedeutet. Sowohl im Vorlauf als auch im Halbfinale verbesserte sie den deutschen Rekord und war schneller als sämtliche Konkurrentinnen. "Ich liebe diesen Pool hier, bin perfekt vorbereitet", hatte sie anschließend gesagt.
Besonderes Ritual vor den Rennen
Auch vor ihrem großen Finale pflegte sie ihr Ritual und stimmte sich mit ihrer Lieblingskünstlerin auf den Ohren und viel körperlichem Einsatz ein. "Natürlich war es Taylor Swift. Mein Lieblingstitel ist Cruel Summer", sagte sie zu ihrer Musikauswahl beim Warten auf den Start. "Das ist immer mein letztes Lied. Dazu gehe ich immer richtig ab. Das nimmt mir immer ein bisschen die Aufregung, nochmal zu tanzen und zu singen."
Wie Popstar Swift, die in der Nacht zum Montag mit ihrem Freund, Football-Spieler Travis Kelce, dessen Sieg im Super Bowl mit den Kansas City Chiefs gefeiert hatte, durfte sich nun auch Köhler über einen ganz besonderen sportlichen Erfolg freuen.
Bei der vergangenen WM im japanischen Fukuoka hatte sie noch den fünften Platz belegt. Die vier Schwimmerinnen, die damals vor ihr lagen, waren diesmal allesamt nicht dabei. Der Saisonhöhepunkt ist Olympia. Für eine bessere Vorbereitung verzichten einige Stars - nicht nur auf Köhlers Strecke - auf eine Teilnahme an der WM, die erstmals im selben Jahr wie die Sommerspiele stattfindet. Was Köhlers Erfolg mit Blick auf das Ringe-Spektakel in Paris bedeutet, ist daher schwer abzuschätzen. Fest steht: Die Momente in Doha werden für sie unvergessen bleiben.
Wellbrock im ersten Beckeneinsatz
Schon an diesem Dienstag haben erneut deutsche Schwimmerinnen und Schwimmer Medaillenchancen. Freistilspezialistin Gose qualifizierte sich als Zweitschnellste der Vorläufe für den Endlauf über 1500 Meter. Lukas Märtens erreichte wie Teamkollege Rafael Miroslaw über 200 Meter Freistil das Finale.
Spannend wird zudem der erste Auftritt von Florian Wellbrock in der WM-Halle. Der 26-Jährige war im Freiwasser zweimal als Titelverteidiger angetreten und hatte zweimal nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen können. Sein Vorlauf über 800 Meter Freistil wird einen ersten Hinweis darauf geben, wie es um seine Form im Wettkampfbecken bestellt ist. Dort zählt er ebenfalls zu den Edelmetallkandidaten.