Die ADAC-Luftretter hätten dann aus dem stark beschädigten Zugteil vier bis fünf Schwerverletzte geborgen. Insgesamt seien dann zwar sechs Rettungshubschrauber aus Deutschland und Österreich vor Ort im Einsatz gewesen, die Verletzten seien aber letztlich mit Rettungsfahrzeugen in die Kliniken gebracht worden, erläuterte der ADAC-Sprecher.
Ein Zug soll entgleist sein
Laut Polizeisprecher Franken ist einer der Züge wohl entgleist, beide Bahnen stünden aber noch aufrecht. An dem Einsatz waren etwa 680 Kräfte von Bundes- und Landespolizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Technischem Hilfswerk beteiligt.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte nach dem Unglück seine Betroffenheit auf Twitter. „Das sind schreckliche Nachrichten“, schrieb Söder am Montagabend. „Wir trauern mit den Angehörigen und wünschen allen Verletzten des S-Bahn-Unglücks schnelle Genesung.“
Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) fuhr am Abend an den Unglücksort. „Ich bin tief betroffen, weil ja so viele Menschen Leid erfahren“, sagte sie. Das Wichtigste sei jetzt, dass die Verletzten und Angehörigen betreut und unterstützt würden. Zu möglichen Konsequenzen wollte sie sich nicht äußern. „Wir müssen erst mal die Unfallursache feststellen. Wenn wir die kennen, können wir daraus die Schlussfolgerungen ziehen.“
Strecke ist gesperrt
Der Bahnhof liegt an der Strecke der S7 von München nach Wolfratshausen. Die Deutsche Bahn (DB) hatte als Betreiber der S-Bahn zunächst per Twitter mitgeteilt, dass in dem Bereich zwischen Ebenhausen-Schäftlarn und Baierbrunn „Gegenstände auf der Strecke“ seien. Später wurde mitgeteilt, dass wegen des Rettungsdienst- und Polizeieinsatzes die Strecke gesperrt sei und ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet worden sei.
Auch die Bahn drückte ihr Bedauern aus. „Den Angehörigen der Unfallopfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung“, sagte Heiko Büttner, Chef der S-Bahn München. Zudem richtete die DB eine Telefonhotline für Angehörige und Betroffene ein (0800 3111 111).