Schweizer Bischof verteidigt umstrittene Äußerungen über Homosexuelle

Nach einer Anzeige wegen Hetze hat der Schweizer Bischof Vitus Huonder eine umstrittene Rede mit Bibelpassagen zur Todesstrafe für Homosexuelle verteidigt.

 
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Wer seinen Vortrag beim Kongress „Freude am Glauben“ in Fulda vollständig lese, „kann doch nicht sagen, ich hätte die Todesstrafe gefordert“, sagte Huonder in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Schweizer Zeitung „Blick“.

Bei dem Kongress des Forums Deutscher Katholiken hatte der Bischof von Chur aus dem Buch Levitikus des Alten Testaments zitiert: „Schläft einer mit einem Mann wie mit einer Frau, so haben sie eine Gräueltat begangen. Beide werden mit dem Tod bestraft. Ihr Blut soll auf sie kommen.“ Der Vortrag müsse „rein akademisch-theologisch“ gesehen werden, sagte der Bischof im „Blick“-Interview.

Zur Strafanzeige der Schweizer Schwulenorganisation Pink Cross vom 10. August wollte er sich nicht äußern. „Unabhängig davon ist mir wichtig, mich bei allem Menschen zu entschuldigen, die sich verletzt gefühlt haben“, sagte Huonder. In Fulda hatte er erklärt, das Sexualverhalten der Menschen sei „keine Privatsache“: „Es ist Teil von Gottes Offenbarung, hat immer eine religiöse Dimension und gehört daher auch zur Glaubensverkündigung und Glaubensethik, so dass die Kirche darauf Einfluss nehmen muss.“

dpa

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