Vorbehalte der Bundeswehr könnten dafür sorgen, dass die Energiewende in Deutschland sehr viel langsamer vorankommt, als sich dies der Bund und viele Kommunen wünschen. Neben den Schutzzonen um militärische Radaranlagen sind es vor allem Tiefflug-Trassen, die im Planungsverfahren für unliebsame Überraschungen sorgen. Zum Beispiel in Erbendorf im Landkreis Tirschenreuth: Dort wollte die Stadtverwaltung im Hessenreuther Wald mit einer Änderung des Flächennutzungsplans Vorrangflächen für die Windkrafterzeugung bereitstellen. Nun sieht es so aus, dass die monatelangen Vorarbeiten vergebens sind. Die Planungen wurden auf der Zielgeraden von der Bundeswehr abgefangen: Die Militärs sehen durch die Windräder die Funktion der Radaranlagen am Truppenübungsplatz Grafenwöhr beeinträchtigt. Deshalb dürften die Windräder nicht über eine gewisse Höhe hinausragen. Das wiederum mindert die Rentabilität der Anlagen erheblich. Erst in einer gewissen Höhe über Grund – bei modernen Anlagen rund 250 Meter Nabenhöhe – gibt es genug Wind, um sie wirtschaftlich arbeiten zu lassen. Folge: Erbendorf hat seine Planungen erst einmal eingestellt. Auf „ein paar Tausend Euro“ schätzt ein Sprecher der Stadt die aufgelaufenen Kosten der Planung.