Schoko: Festival am Wochenende

Von Norbert Heimbeck
Zwei coole Jungs, die an diesem Wochenende den ersten Schoko-Jam organisiert haben: Vladislav Kelm und Lukas Nothnagel (von links). Foto: Andreas Harbach Foto: red

Lukas ist 13 Jahre alt, sein Kumpel Vladislav 14: Die beiden haben den ersten Schoko-Jam organisiert, der an diesem Wochenende mit einem großen Programm für Skater, Graffiti-Sprayer, Breakdancer und junge Filmemacher in der ehemaligen Schokoladenfabrik in St. Georgen über die Bühne geht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die ehemalige Fabrik ist fest in der Hand der jungen Skater. Hier sind sie unter Gleichgesinnten, hier finden sie Unterhaltung und hier gibt's auch immer was zu tun. Die Jugendlichen haben ihre Skate-Anlage komplett selbst gebaut. Sie haben ein Café und Seminarräume eingerichtet, Konzerte finden statt. Kurz: An der Gaußstraße ist ein vitales Jugend-, Sport- und Kulturzentrum entstanden.

Workshops und Seminare

Lukas Nothnagel und Vladislav Kelm sind auf der Anlage häufig mit ihren Boards unterwegs. Jagen die Rampen hinab, üben Sprünge und Kunststückchen. Und jetzt haben sie beschlossen, ein eigenes Programm auf die Beine zu stellen: Der erste Schoko-Jam ward erdacht. Die beiden haben für dieses Wochenende Graffiti-Workshops, Breakdance-Kurse, ein Seminar für Skateboard-Anfänger und einen Video-Workshop organisiert. Bei freiem Eintritt. Alles passt zusammen: Skater und Tänzer zeichnen ihre action gerne auf Video auf und veröffentlichen diese Filmchen dann auf Youtube. Und die Graffitisprayer verstehen sich häufig als Künstler, was wiederum zum Filmemachen passt.

Lukas und Vladislav freuen sich denn auch am meisten auf den Videokurs, den Chris Dobbitsch halten wird. Er wird den Jungs zeigen, worauf es beim Bildaufbau ankommt, wie man die besten Szenen auswählt, was bei Tonaufnahmen zu beachten ist  und wie man das alles zu einem Gesamtkunstwerk schneidet. Die beiden Schüler haben selbst schon mit Videos experimentiert. Bislang haben sie ihre Skater-Filme noch nicht veröffentlicht, aber nach diesem Wochenende werden sie sich wohl auf das Abenteuer Youtube einlassen. Den Jungs ist es übrigens nicht peinlich, wenn sie bei einem Stunt vom Brett fallen. Lukas sagt: "Hauptsache, Du stehst wieder auf und machst weiter."

Bessere Bus-Verbidung erwünscht

Vladislav besucht die Altstadtschule - obwohl der Weg quer duch die Stadt ganz schön weit ist, ist er fast täglich in der Schoko zu finden. Wenn er mal den Bus verpasst, fährt er einfach mit dem Skateboard. Lukas, der diese Woche ein Schulpraktikum in der Schoko absolviert hat, geht auf die Montessorischule. Beide wünschen sich besonders am Wochenende eine bessere Busverbindung von der Innenstadt zur Schoko: "Am Sonntagabend ist es besonders schwierig, heimzukommen."

Monika Raithel ist die künstlerisch-kulturelle Leiterin der Schoko. Sie ist begeistert von der Initiative der Jungs: "Sie mussten nicht mal viel Werbung machen, die Anmeldungen kamen recht schnell." Auch die anderen Jugendlichen, die sich regelmäßig in der Schoko aufhalten, bezieht Raithel in ihr Lob ein: "Sie organisieren den Hallendienst, kümmern sich um die Anfänger und veranstalten Skater-Kurse." Kinder und Jugendliche sind hier willkommen, sagt Monika Raithel: "Die meisten unserer Angebote sind umsonst bis erschwinglich." Und sie richten sich an alle Jugendlichen in der Stadt. Raithel: "Unsere Jungs haben auch schon mal ein Grillfest für Flüchtlinge organisiert."

Bilder